Große Kunst

Riesentroll für Pattburg: Künstler schaute sich um

Riesentroll für Pattburg: Künstler schaute sich um

Riesentroll für Pattburg: Künstler schaute sich um

Pattburg/Padborg
Zuletzt aktualisiert um:
Künstler Thomas Dambo mit Ehefrau Alexa und Projektinitiatorin Ninna Schrum (v. r.) Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wo könnte eine überdimensionale Skulptur aus wiederverwendetem Holz im Pattburger Wald stehen? Der bekannte Recycling-Künstler Thomas Dambo aus Kopenhagen ging der Frage bei einer Stippvisite auf den Grund. Mit dabei war Lokalmatadorin Ninna Schrum, die die Idee für das außergewöhnliche Projekt hatte.

Er müsse gestehen, dass das nasse Wetter und die kalte Jahreszeit nicht gerade eine große Inspirationsquelle dafür ist, sich eine riesige Trollfigur aus gebrauchtem Holz für den Pattburger Wald auszumalen.

Er habe sich aber dennoch ein Bild machen können und werde sich zu Hause um einen Entwurf kümmern, so der Kopenhagener Recycling-Künstler Thomas Dambo am Donnerstagnachmittag bei einer Erkundung des Pattburger Waldes im Bereich der Freilichtbühne. Dambo ist für seine Riesentrolle aus recyceltem Holz bekannt, deren Dimensionen vielerorts für Furore sorgen und Kultstatus genießen.

Guckte sich im Pattburger Wald nach einem Standort für einen Riesentroll um: Künstler Thomas Dambo. Foto: Karin Riggelsen

 

Lokalmatadorin Ninna Schrum hatte die Idee, eine Megaskulptur des Künstlers als ganz besonderen Blickfang im grenznahen Pattburger Wald errichten zu lassen. Für die Vorplanung mit einem Ortsbesuch des Künstlers hatte sie von der Kommune Apenrade sogar einen Zuschuss bekommen.

Ehrenvolle Aufgabe

Was sagt der Künstler dazu, dass örtliche Kräfte sich um ein Dambo-Werk bemühen und eine Kommune es obendrein mit einem finanziellen Beitrag unterstützt?

„Man fühlt sich privilegiert und geehrt, dass man gefragt wird“, sagte Dambo an der Freilichtbühne ganz ohne Starallüren.

Der Standort im südlichen Landesteil, den er zugegebenermaßen nicht so gut kenne, und die Lage in unmittelbarer Grenznähe seien für ihn etwas Neues und habe einen besonderen Reiz, ergänzte der Künstler, dessen Riesenfiguren nicht nur in Dänemark, sondern auch im Ausland für Aufsehen sorgen.

Thomas Dambo ist für seine überdimensionalen Troll-Skulpturen über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt. Foto: Karin Riggelsen

Die Erkundungstour im Wald unternahm Thomas Dambo zusammen mit Ehefrau, Unterstützerin und Managerin Alexa. Ninna Schrum stieß später dann dazu, und man klärte weitere Details ab.

Schrum hofft, dass sich solch ein imposantes Kunstwerk über Stiftungen, Organisationen und Unternehmen finanzieren lässt. Die Suche nach Förderern werde nun so richtig losgehen, so die Pattburgerin, die sich parallel auch um das Organisatorische zu kümmern hat.

Vieles abzuklären

„Mit der Besitzerin des Waldes haben wir eine Vereinbarung treffen können, und es galt auch, Standorte mit der Naturschutzbehörde abzustimmen“, erwähnte Ninna Schrum beim Zusammentreffen an der Freilichtbühne.

Sie regelte auch die Unterbringung des Künstlers und seiner Frau. Ein Hotel oder eine Pension musste nicht her.

Dem Paar wurde das Haus des Sohnes von Ninna Schrum in Pattburg fürs Übernachten angeboten. „Das war für sie völlig in Ordnung. Sie sind unkompliziert und einfach nett“, zeigte sich Ninna Schrum vom Künstlerehepaar angetan.

Recycling-Künstler Thomas Dambo Foto: Karin Riggelsen

Schrum hat nach wie vor auch die Vision, dass in unmittelbarer Nähe auf deutscher Seite ein Pendant zum Troll an der Waldbühne positioniert wird. Es würde ein Freundschaftstroll werden, der das gute nachbarschaftliche Verhältnis über die Grenze hinweg symbolisiert, so die Idee der Pattburgerin.

Sie hat Ortsvereinsfreunden auf deutscher Seite bereits von der Vision erzählt. Vielleicht kann auf Sicht ja ein Doppelprojekt daraus werden.

„Es ist ein interessanter und sehr spannender Ansatz“, befand auch Thomas Dambo.

Leute vor Ort mitmachen lassen

Sollte das Pattburger Projekt in die Tat umgesetzt werden, dann schwebe ihm vor, Leute vor Ort in das Kreieren bzw. Bauen seines Trolls miteinzubeziehen und so einen besonderen Bezug zu schaffen.

Das Material soll aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet kommen.

Handwerkliche Geschicklichkeit im Umgang mit Holz sei beim Mitmachen natürlich vorteilhaft.

„Doch es können auch andere Interessierte gern mitmachen. Denkbar ist zum Beispiel, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zweige und Äste sammeln, mit denen Haare oder Bart des Trolls dargestellt werden. Mir ist viel daran gelegen, Menschen vor Ort einzubeziehen“, erwähnte der Künstler. So sei er schon an vielen Standorten verfahren.

In Dänemark befinden sich bereit 27 Megatrolls. Mit denen im Ausland komme er auf 87, so der Künstler.

Auf einer virtuellen Landkarte („Trollmap“) sind Standorte und Fotos seiner Figuren abrufbar. Man findet die Karte sowie weitere Informationen über das Schaffen des Recycling-Künstlers auf dessen Homepage.

   

Mehr lesen