Krieg in der Ukraine

Flüchtlinge wollen sich an Müllaktion in Bollersleben beteiligen

Flüchtlinge wollen sich an Müllaktion beteiligen

Flüchtlinge wollen sich an Müllaktion beteiligen

Bollersleben/Bolderslev
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Seit mehr als zwei Wochen sind ukrainische Flüchtlinge im ehemaligen Pflegeheim in Bollersleben untergebracht (Archivfoto). Foto: kjt

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Beim Aktionstag „Ren dag“ laden der Bürgerverein und Ortsansässige ukrainische Flüchtlinge zum Mitmachen ein, die im ehemaligen Pflegeheim „Midtpunkt“ in Bollersleben untergebracht sind. Der Kontakt zu den Ukrainerinnen und Ukrainern wird generell viel gesucht.

Am landesweiten Müllsammeltag „Ren dag“ beteiligt sich am kommenden Sonntag, 3. April, auch Bollersleben.

Von 9.30 bis 12 Uhr wird Unrat im Ort und in der näheren Umgebung eingesammelt. Treffpunkt ist an der Grünfläche „Markedsskoven“.

In diesem Jahr bekommen die Bollerslebener vermutlich zahlreiche Unterstützung von Gästen.

„Wir haben die ukrainischen Flüchtlinge aus dem ehemaligen Pflegeheim in Bollersleben zum Mitsammeln eingeladen und vor allem natürlich zum Abschluss mit Essen und Getränken“, berichte Hans Peter Jensen vom Bürgerverein.

Kontaktpflege und Abwechslung

Man sehe den Aktionstag als gute Möglichkeit, den Kontakt zu den Flüchtlingen zu suchen, mit ihnen etwas zu unternehmen und sie auf andere Gedanken zu bringen.

Die Rückmeldungen aus dem Center seien positiv.

„Wir gehen von rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Die Bereitschaft scheint groß zu sein“, erwähnt Jensen.

Der Müllaktionstag sorge zum einen für aktive Abwechslung in der Gemeinschaft und trage zum anderen dazu bei, dass die Ukrainer das Gefühl bekommen, nützlich zu sein und der Ortsgemeinschaft etwas zurückgeben zu können, so Hans Peter Jensen.

Vertrauensperson

Mit Lokalmatador Torben Jørgensen hat der Ort einen ehrenamtlichen Helfer, der engen Kontakt zu den Menschen im Center hält.

Jørgensen hat als Kontakt- und Vertrauensperson im Center über den Aktionstag informiert und dazu eingeladen.

„Viele haben zugesagt. Es werden wohl mehr Ukrainer als Bollerslebener dabei sein“, so Jørgensen mit einem Lachen.

Jørgensen hat sich mit weiteren ehrenamtlichen Helfern aus Bollersleben und Umgebung zusammengetan und initiierte unter anderem eine Sachspendenaktion.

Engagiert sind neben ihm unter anderem Mille H. Gammelgaard, Malene Fredslund Iwersen, Pernille Ditlevsen und Olga Svitek.

Man hat teilweise schon ein enges Verhältnis zu den Flüchtlingen und fühlt sich fast schon als Ersatzopa der Kinder. Die Familien laden uns immer wieder zum Kaffee bei sich im Center ein und freuen sich, wenn man kommt.

Torben Jørgensen

 

Torben Jørgensen geht regelmäßig im Center ein und aus,  ist fester Ansprechpartner und inzwischen auch ein enger Vertrauter. „Ich bin fast täglich da und kenne die Familien schon sehr gut“, erzählt er.

Wichtige Übersetzerfunktion

Für ihn ist Olga Svitek von der ehrenamtlichen Gruppe eine besonders wichtige Kooperationspartnerin.

Sie kann sich auf Russisch bzw. Ukrainisch mit den untergebrachten Flüchtlingen verständigen. Das ist wiederum für die Vermittlerrolle von Torben Jørgensen vorteilhaft, wenn er Dinge für den täglichen Bedarf abklärt oder in behördlichen Angelegenheit berät.

„Mit einigen verständige ich mich auf Englisch. Wenn schwierigere Fragen oder Anliegen auftauchen, vor allem bei den Flüchtlingen ohne Englischkenntnisse, dann ist es gut, dass Olga dabei ist“, so der Bollerslebener­.

Gehören zu den ehrenamtlichen Unterstützern der Flüchtlinge im ehemaligen Bollerslebener Pflegeheim: (v. l.) Mille H. Gammelgaard, Malene Fredslund Iwersen, Olga Svitek, Pernille Ditlevsen und Torben Jørgensen. Letztgenannter ist in enger Kooperation mit Olga Svitek, die sich dank ihrer Sprachkenntnisse mit den ukrainischen Flüchtlingen verständigen kann, eine der zentralen Kontakt- und Vertrauenspersonen. Foto: Bollerslev Lokalråd

Er und die anderen ehrenamtlichen Kräfte sind in Zusammenarbeit mit der Centerleitung nun dabei, den Müllaktionstag zu vermitteln und zu koordinieren.

Vorgesehen ist, die Ukrainer zum Markedsskoven zu begleiten, wo zum Auftakt Müll-Sammel-Gruppen gebildet werden.

Gemischte Sammelteams

Ortsansässige und Ukrainer sollen aus organisatorischen Gründen und fürs bessere Kennenlernen dabei nach Möglichkeit gemischt werden.

Wie schon bei der Syrienkrise vor rund sieben Jahren, als das leer stehende Bollerslebener Pflegeheim ebenfalls als Flüchtlingscenter genutzt wurde, sind der Ortsverein, Einrichtungen, Vereine und Ortsansässige bemüht, den Kontakt zu den Flüchtlingen zu halten und sie in die Ortsgemeinschaft zu integrieren.

Das habe man erneut im Fokus, auch wenn die Ukrainer wegen eines schnelleren Aufenthaltsgenehmigungsverfahrens vermutlich viel kürzer im Center wohnen, als die Flüchtlinge während des Syrienkonflikts, so Jensen.

Freundschaftliches Verhältnis

„Eine gewisse Zeit sind sie ja da. Einige halten sich bereits seit der Öffnung des Centers vor mehr als zwei Wochen hier auf. Etwas kennen sie den Ort und die Leute ja schon. Beim Müllsammeltag kann man einander noch näherkommen“, so das Vorstandsmitglied des Bürgervereins.

So sieht es auch Torben Jørgensen, der beim Sammeltag ein alter Bekannter der ukrainischen Helfer sein wird.

„Man hat teilweise schon ein enges Verhältnis zu den Flüchtlingen und fühlt sich fast schon als Ersatzopa der Kinder. Die Familien laden uns immer wieder zum Kaffee bei sich im Center ein und freuen sich, wenn man kommt“, so Vertrauensmann Jørgensen.

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