Ehrenamtliches Engagement

Auch eingeschränkt ins Schwimmbad: Diese Gruppe macht es möglich

Auch eingeschränkt ins Schwimmbad: Diese Gruppe hilft

Auch eingeschränkt ins Schwimmbad: Diese Gruppe hilft

Tingleff/Tinglev
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Für ein Schwimmangebot für hilfsbedürftige Menschen hat sich zur Freude von Tinglev-IF-Spartenleiterin Christine Erfurt (2. v. l.) und Aktivitätskoordinatorin Pia Christensen (r.) von der Kommune Apenrade bereits eine Gruppe mit ehrenamtlichen Kräften gemeldet. Foto: kjt

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Die Kommune Apenrade und die Schwimmsparte von Tinglev IF wollen ein Schwimmhallenbesuch für nicht so mobile und hilfsbedürftige Menschen ermöglichen und haben dafür ehrenamtliche Helferinnen und Helfer finden können.

Wer sich nicht allein im Schwimmbad zurechtfinden kann, motorisch eingeschränkt ist und womöglich mit dem An- und Ausziehen Probleme hat, der muss in Tingleff nicht auf Bewegungsspaß im nassen Element verzichten.

Über die Kommune Apenrade (Aabenraa) mit Koordinatorin Pia Kim Christensen vom Ressort Aktivität und Prävention soll in enger Zusammenarbeit mit der Schwimmabteilung von Tinglev IF ein Schwimm- und Wassergymnastik-Angebot aus der Taufe gehoben werden, das sich an Bürgerinnen und Bürger mit Hilfsbedarf richtet.

In der deutschen Sporthalle

Vorgesehen sind die lockeren Einheiten im Lehrschwimm- und Therapiebecken der Deutschen Sporthalle Tingleff.

Ursprünglich war ein Seniorenschwimmen für Demente und deren Angehörige angedacht. Tinglev Forum, Dachverband der örtlichen Vereine und Institutionen, hatte den Denkanstoß gegeben. Dann kam Corona.

„Wir haben das Projekt auf weitere Zielgruppen ausgeweitet“, erklärt Aktivitätskoordinatorin Pia Christensen.

Der Schwimm- und Wassergymnastikkurs richtet sich an alle Interessierten, die bei einem Schwimmbadbesuch im Becken, auf dem Weg dorthin oder in der Umkleidekabine gut etwas Unterstützung gebrauchen können.

In erster Linie denken Kommune und Tinglev IF (TIF) an ältere Menschen. „Es kann aber auch eine Person Mitte 45 mit Demenz oder anderer Beeinträchtigung sein, dem so ein Schwimmbadbesuch guttun würde“, so Pia Christensen.

Keine Reha

Das Angebot sei weder ein Behindertenschwimmern noch eine Reha-Maßnahme. Dafür gebe es gezielte Angebote.

Es gehe bei diesem Schwimmbadbesuch um ein lockeres Bewegen im Wasser in Gesellschaft anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unterstützt von freiwilligen Helferinnen und Helfern.

Eine potenzielle Helfergruppe ist bereits zustande gekommen.

Christine Erfurt (l.), Schwimmspartenleiterin beim Sportverein Tinglev IF, erläutert den praktischen Ablauf der geplanten Schwimmeinheiten in der deutschen Sporthalle. Foto: kjt

 

Im Vorraum der deutschen Sporthalle gab es kürzlich ein informelles Treffen, bei dem Pia Christensen und TIF-Spartenleiterin Christina Erfurt die praktischen Details des Projekts erläuterten.

Acht potenzielle Helferinnen und Helfer aus Tingleff und auch aus dem Bülderuper Raum (Bylderup) waren dabei.

Sie hörten sich an, wie sie bei den Schwimmeinheiten der Zielgruppe helfen können.

Es gehe in der Regel um kleine, praktische Hilfen. Hier mal die Hand reichen, da mal stützen, im Umkleideraum beim Anziehen helfen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Sicherheit vermitteln. Das seien im Wesentlichen die Aufgaben der Helferinnen und Helfer, so Pia Christensen.

Gern noch mehr Freiwillige

Sie ist Ansprechpartner für Helfer. Weitere werden sehr gern aufgenommen. Es bedarf keinerlei Kenntnisse und man muss auch nicht schwimmen können, um bei den Einheiten in dem maximal 1,6 Meter tiefen Wasser zu unterstützen.

Wer sich der Helfergruppe anschließen möchte, dürfe sich sehr gern bei ihr melden, so Pia Christensen. Am besten per E-Mail (pko@aabenraa.dk).

Kurzbesuch im Lehrschwimm- und Therapiebecken der Sporthalle, wo hilfsbedürftigen Bürgerinnen und Bürgern ein Schwimm- und Badespaß ermöglicht werden soll. Foto: kjt

Den praktischen Ablauf des Kurses und die Koordinierung einschließlich Anmeldung regelt die Schwimmabteilung von TIF. Spartenleiterin Christina Erfurt erläuterte die wesentlichen Dinge. Sie hatte dabei so manchen wichtigen Rat.

„Es ist sehr warm in der Halle. Auch das Wasser ist mit über 30 Grad sehr warm. Denkt daran, Getränke mit hineinzunehmen. Man bekommt es nicht mit, aber der Flüssigkeitsverlust ist hoch.“

Die Abteilung um Primus Motor Christina Erfurt stellt auch sicher, dass jemand mit erforderlichem Rettungsschwimmabzeichen dabei ist.

Kurs mit zehn Treffen

„Uns schwebt ein Kurs über zehn Wochen vor, mit Einheiten einmal pro Woche. Unsere Erfahrungen zeigen, dass das ein optimales Intervall ist“, sagte Erfurt.

Christine Erfurt kann auf über 30 Jahre Erfahrung als Kursleiterin und Koordinatorin zurückblicken. Foto: kjt

Der Auftakt des besonderen Angebots im Schwimmbecken der deutschen Sporthalle Tingleff ist zur kommenden Herbstsaison jeweils montags geplant. Anmeldeformalitäten und weitere Details werden der Homepage der Sparte zu entnehmen sein, so die Schwimmfachfrau.

Eine Verantwortliche mit Rettungsschwimmabzeichen hat sich bereits gemeldet.

Sonja Petersen aus Bülderup ist gewillt, die Gruppenleitung zu übernehmen und im engen Austausch mit den anderen Freiwilligen Übungen im Wasser anzuleiten.

Mit der Zielgruppe kennt sie sich gut aus. „Ich arbeite als Sozial- und Gesundheitsassistentin und habe viel mit hilfsbedürftigen Menschen zu tun. Montags habe ich immer frei und das passte ja“, so eine selbstlose Sonja Petersen am Rande des Planungstreffens in der Sporthalle.

Sonja Petersen hat sich bereiterklärt, die Leitung des Schwimmkurs für Menschen mit Hilfsbedarf zu übernehmen. Foto: kjt

Sie habe über das Projekt gelesen, „ich meine, das war beim ‚Nordschleswiger‘.“ Als im Beitrag auch von der Suche nach Freiwilligen die Rede war, habe sie sich vorgenommen, mitzumachen, erwähnt Sonja Petersen.

Bewegung und Begegnung

In lockerer und entspannter Atmosphäre Menschen zusammen mit anderen Helferinnen und Helfer zu Bewegung und Abwechslung im Schwimmbad zu verhelfen, das habe sie angesprochen, ergänzt die Bülderuperin.

Hinzu kommt eine weitere Komponente, ergänzt Pia Christensen: „Der soziale Austausch, das Beisammensein und der Schnack beim anschließenden Kaffee. Auch das soll diese Schwimmtreffen auszeichnen.“

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