Herbstliches Nordschleswig
Kollunder Wald: Naturstiftung lädt zu Wanderung ein
Kollunder Wald: Naturstiftung lädt zu Wanderung ein
Kollunder Wald: Naturstiftung lädt zu Wanderung ein
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Fünf Jahre nach dem Erwerb des Gehölzes zwischen Krusau und der Flensburger Förde durch „Den Danske Naturfond“ sind Naturschutzmaßnahmen sichtbar. In wiederhergestellten Mooren wirkt sich Trockenheit der zurückliegenden Monate aus.
Die dänische Naturstiftung „Den Danske Naturfond“, die 2017 den Kollunder Wald für 16,7 Millionen Kronen aus privaten Händen erworben hatte, um das Gebiet künftig nach Zielsetzungen des Naturschutzes zu bewirtschaften, lädt die Öffentlichkeit zu herbstlichen Wanderungen in der herbstlich gefärbten Natur an der Flensburger Förde ein.
Nicht heimische Baumarten werden gefällt
Zahlreiche Naturschutzmaßnahmen wie die Fällung gebietsfremder Nadelhölzer wie der Sitka-Fichten sind inzwischen sichtbar. Die in Amerika heimischen Bäume wurden eingeführt, um den Holzertrag zu steigern. Sie führten aber zu einer Verarmung der Landschaft, weil sie den Waldboden extrem verschatten.
Trotz Beseitigung vieler Sitka-Fichten säen sich weiter Exemplare aus und überwuchern Buchen und Eichen, die eigentlich den neuen naturnahen Wald prägen sollen.
Moore werden renaturiert
Allerdings leidet auch die Wiederherstellung der Waldmoore in der durch die Gletscher der letzten Eiszeit geprägten Landschaft an der Flensburger Förde.
Die Moore wiederherzustellen, ist ein Hauptziel der Naturstiftung. Wegen der Dürre im Frühjahr und Sommer 2022 sind viele Bereiche selbst in den Herbstwochen noch trocken. Das hindert das Wachstum von Torfmoosen.
Einst Flensburger Wald
Der Wald, der in deutscher Zeit auch Kollunder Gehölz genannt wurde, befand sich ab 1879 bis 2006 im Besitz der Stadt Flensburg (Flensborg). Diese hatte ihn zur Verbesserung ihrer Kassenlage an private Investoren verkauft, die den Wald an die Stiftung weiterreichten.
Die Karte zeigt das Kollunder Gehölz in der preußischen Karte von 1877/1878. Die roten Linien zeigen die heutige Ausdehnung des Waldes, der nach der Grenzziehung 1920 im Flensburger Besitz blieb.
Nach dem Erwerb durch die Naturstiftung wurden Pflanzen- und Tierwelt des Waldes wissenschaftlich erfasst. Zu dessen Besonderheiten zählt das Vorkommen des Bergmolchs, der sonst in Dänemark nur bei Apenrade heimische ist.
Aus der Vogelwelt zählt der Schwarzspecht zu den Raritätenz, die im Kollunder Wald zu sehen oder zu hören sind. Eine Besonderheit des Kollunder Waldes sind dessen steile Hänge und Schluchten, besonders in der Nähe zur Flensburger Förde. Wasserläufe haben sich teilweise tief in den Boden gearbeitet. Es gibt sogar Quellen wie die Abrahamsquelle, die über den Zugang Schusterkate (Skomagerhus) zu erreichen ist.
Informationen gibt es an Stationen bei der Schusterkate, am nördlichen Zugang Skomagerhusvej und in Kollund beim Eingang Molevej.
Auch Übernachtung möglich
Im Bereich des Kollunder Waldes gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten, in „Sheltern“, einfachen Hütten oder im eigenen Zelt. Die „Shelter“ können über www.booksonderjylland.dk gebucht werden. Durch den Wald verläuft von der Schusterkate bis Kollund eine Etappe der Wanderroute Gendarmstien. Den Pfad nutzten nach der Grenzziehung 1920 die zur Grenzbewachung in Dänemark eingesetzten Gendarmen.