Auszeichnung

Mathias und das Ehrenamt: „Ein Danke bedeutet so viel“

Mathias und das Ehrenamt: „Ein Danke bedeutet so viel“

Mathias und das Ehrenamt: „Ein Danke bedeutet so viel“

Apenrade/Aabenraa
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Mathias Blaavand mischt bei vielen Events mit. Foto: Karin Riggelsen

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Mathias Blaavand ist kürzlich mit einem Preis geehrt worden. Der junge Mann freut sich zwar über die Auszeichnung für sein ehrenamtliches Engagement, aber eine andere Sache ist ihm viel wichtiger. Warum er bei so vielen Veranstaltungen freiwillig arbeitet, erzählt er im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Ohne Ehrenamtliche gehe es nicht, stellte Signe Bekker Dhiman, die Vorsitzende des Kultur- und Freizeitausschusses der Kommune Apenrade kürzlich fest. Um die freiwilligen Einsätze gebührend zu ehren, wird vom Ausschuss der Preis „Ehrenamtlicher des Jahres“ vergeben.

Überall dabei

Mathias Blaavand hat die Auszeichnung im Stadtratssaal entgegengenommen. „Ich war so überrascht. Ich konnte nur Danke sagen“, erzählt der 29-Jährige. Wer den gebürtigen Rothenkruger kennt, weiß: Die Ehrung ist verdient. Ob beim Bergmarathon, dem Royal Run, beim Kløften-Festival in Hadersleben, bei der Fußball-EM oder als Sterbebegleiter: Mathias Blaavand meldet sich bei vielen Gelegenheiten und verbringt einen großen Teil seiner Freizeit mit ehrenamtlicher Arbeit.

Mathias Blaavand (M.) mit seiner Auszeichnung Foto: Aabenraa Kommune

„Es ist aber keine Arbeit“, sagt er. „Für mich ist es eine große Bereicherung, wenn ich helfen kann“, erklärt der gelernte SoSu-Assistent seine Motivation für den Einsatz. „Ein Danke bedeutet so viel. Das gibt so ein positives Gefühl. Das gibt Kraft.“

SoSu-Assistenten (Social- og Sundhedsasstistent) arbeiten übrigens im Sozial- und Gesundheitsbereich und können dort vielfältig eingesetzt werden. Viele arbeiten jedoch im Pflegebereich.

Positive Erlebnisse

Und so fragt man sich auch: Wie schafft er die vielen, oftmals auch mit harter körperlicher Arbeit verbunden Einsätze? „Das ist es doch. Wenn ich mich für etwas einsetze und sehe, dass ich anderen damit helfen kann, dann gibt mir das Kraft. Es ist eine positive Spirale“, antwortet der junge Mann. Er gibt jedoch zu, dass auch er zwischendurch Tage hat, an denen er sich anderen Dingen widmet, „einfach mal die Seele baumeln lassen“, sagt er.

Wenn ich mich für etwas einsetze und sehe, dass ich anderen damit helfen kann, dann gibt mir das Kraft. Es ist eine positive Spirale.

Mathias Blaavand, Ehrenamtler

 

Er sieht im Ehrenamt noch weitere Vorteile: „Ich lerne dabei so viele Leute kennen. Man unterhält sich und baut seinen Bekanntenkreis aus“, fährt er fort, die Vorzüge zu erklären. Und noch etwas sieht er als großes Glück. „Man kann hinter die Kulissen von Veranstaltungen schauen. Man erlebt und sieht Dinge, die andere nicht erleben und sehen können“, sagt er.

 

Events mit anderer Perspektive erleben

So war Mathias bei der Fußball-EM bei einem Länderspiel in Kopenhagen dabei und hat auf dem Platz die Fahne mitgetragen. „Nur wenige haben die Perspektive der Fußballer bei solch einer Veranstaltung. Zehntausende sehen sich das Spiel von der Tribüne aus oder vor dem Fernseher an. Ich war auf dem Spielfeld und konnte später vom Rand aus zuschauen“, erinnert er sich. Vorteile, die nur derjenige hat, der sich freiwillig für Aufgaben meldet.

Im Zentrum steht, anderen zu helfen

Doch es sind nicht nur die Veranstaltungen, bei denen er sich regelmäßig ehrenamtlich beteiligt. Mathias hat sich zum Sterbebegleiter ausbilden lassen und hilft Menschen, den Weg in den Tod mit seiner Anwesenheit zu erleichtern.

Mathias verfügt über eine Vielzahl von Kleidungsstücken, die ihm bei seiner ehrenamtlichen Arbeit zur Verfügung gestellt worden waren. Foto: Karin Riggelsen

„Ich habe gemerkt, dass ich anderen Leuten helfen möchte“, erklärt er seinen Einsatz. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich für einen Berufszweig entschieden hat, bei dem er Menschen helfen kann. Seine Ausbildung hat er an der Apenrader SoSu-Schule absolviert und arbeitet jetzt für einen privaten Pflegedienst, wo er in der Nachtschicht Menschen betreut, die auf Hilfe angewiesen sind.

Erfahrungen für die berufliche Zukunft

Das soll jedoch nicht die berufliche Endstation sein. Er hat entdeckt, dass ihm Events große Freude bereiten und man damit anderen Menschen viel bieten kann. Deshalb kann er sich vorstellen, eines Tages in die Eventbranche zu wechseln. Erfahrung habe er ja schon viel sammeln können. In seinem Lebenslauf stehen inzwischen so einige Veranstaltungen, an denen er beteiligt war. „Und ich habe viel dabei gelernt“, sagt Mathias.

Mit kleinen Schritten begonnen

Seine Freude an der ehrenamtlichen Arbeit habe sich entwickelt, als er Anfang 20 gewesen sei. „Ich fand es zwar schon immer gut, anderen zu helfen, doch die ersten ehrenamtlichen Einsätze habe ich tatsächlich erst mit knapp 18 oder 19 gehabt“, berichtet er. „Ich habe mich einfach mal für eine Sache gemeldet und das hat mir dann so viel Spaß gemacht, dass ich weitergemacht habe.“

Weitermachen will er mit der ehrenamtlichen Arbeit auf jeden Fall. „Sie gibt mir so viel. Das ist unbezahlbar“, sagt er.

 

 

 

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