Sturmflut

Hochwasserwarnung: Flensburger Förde taucht beim Wetterdienst nicht auf

Hochwasserwarnung: Flensburger Förde taucht beim Wetterdienst nicht auf

Hochwasserwarnung: Flensburger Förde nicht mit aufgeführt

Süderhaff/Sønderhav
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In Süderhaff an der Flensburger Förde vor den Ochsensinseln ist der Pegelstand jetzt schon sehr hoch. Foto: GN

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Kennt der dänische Wetterdienst „DMI“ die Flensburger Förde nicht? Das fragen sich nicht zuletzt Bürgerinnen und Bürger im Raum Kollund, die gern detaillierte Infos von dänischer Seite über das angekündigte Hochwasser hätten, diese aber nicht bekommen.

Für die kommenden Tage ist vor Sturmflut und hohen Pegelständen an der Ostküste gewarnt worden. Mehr als zwei Meter über Normal soll das Wasser abschnittsweise auch im südlichen Landesteil ansteigen.

Der Höchstwert in Apenrade (Aabenraa) soll laut Wetteramt „DMI“ (Danmarks Meteorologiske Institut) in der Nacht von Freitag auf Sonnabend bei 2,13 Metern liegen – so hoch, wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das stürmische Wetter mit erhöhten Pegelständen hat jetzt schon Spuren hinterlassen. Erwischt hat es unter anderem den Steg des Apenrader Rudervereins in der Apenrader Förde. Foto: Jan Peters

Bei dieser extremen Lage ist die genaue Zentimeterangabe für die Hausbesitzerinnen und -besitzer sowie für das Bereitschaftswesen von großer Bedeutung, gilt es doch, die Lage genau einschätzen zu können und Maßnahmen zu ergreifen.

Das Wasser schwappt in Süderhaff schon auf den angrenzenden Weg mit Parkplatz. Foto: GN

Keine Werte vorhanden

Immobilienbesitzende an der Flensburger Förde mit den Ortschaften Kollund, Süderhaff und Randershof (Rønshoved) müssen sich an den Werten für Apenrade orientieren, denn die Flensburger Förde ist auf Hochwasserkarten von „DMI“, im wahrsten Sinne des Wortes, ein weißer Fleck.

Pegelstände tauchen dort nicht auf. Information müssen Ortsansässige auf dänischer Seite der Flensburger Förde bei deutschen Stellen holen, etwa beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Auf dessen Homepage wird für Flensburg in der Nacht zu Sonnabend ein Pegelstand von bis zu zwei Metern über Normal vorhergesagt.

Bei „DMI“ sind Angaben zur Flensburger Förde indes nicht aufgeführt.

Wie kommt das und sollte das nicht schleunigst geändert werden?

Einsichtige Wetterfrösche

Ups, das dürfte so nicht sein. So in etwa war auf Anfrage die Reaktion aus dem Wetteramt. Dort zeigte man sich einsichtig. 

Dass die Flensburger Förde bei den Übermittlungen von Wasserstandsdaten nicht mit aufgelistet wird, sei schlichtweg übersehen worden.

Man werde das so schnell wie möglich ändern und die Seite anpassen, so die Rückmeldung von DMI-Bereitschaftschef Knud-Jacob Simonsen. 

„Als DMI seinerzeit die neuen Warngebiete einteilte, geschah es mit einer geringeren Präzision, als man es von den Küstenlinien auf unseren Karten kennt. Der südliche Bereich der Kommune Apenrade ist ganz klar ein Abschnitt, bei dem wir unsere Angaben verbessern können. Wir werden uns das zusammen mit Ungenauigkeiten an anderen Stellen im Land genau anschauen“, so der Bereitschaftschef in einer schriftlichen Antwort.

 

 

 

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