Deutsche Minderheit

Der BDN will mit edlen Tropfen aus Tondern beglücken

Der BDN will mit edlen Tropfen aus Tondern beglücken

Der BDN will mit edlen Tropfen aus Tondern beglücken

Monika Thomsen
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
BDN-Generalsekretär Uwe Jessen, der Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen, BDN- Orts- und Bezirksvorsitzende Marie Medow sowie Kommunikationschef Harro Hallmann bei der Gin-Verkostung in Tondern Foto: Monika Thomsen

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Bei dem Produkt made in Tondern kommt nicht nur Gin in die Flasche. Der Alkohol wird mit einer etwa 3.100 Jahre alten Zutat aus der Natur der Kommune Tondern verfeinert.

„Es ist ein gutes lokales und regionales Produkt, das wir bei Geburtstagen und Empfängen verschenken können“, sagt Harro Hallmann, Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Dachorganisation der deutschen Minderheit.

Bei dem Produkt in einer Flasche handelt es sich um einen mit Mooreiche verfeinerten Gin. 

Der BDN ist schon seit Längerem auf der Suche nach einem Mitbringsel, das bei feierlichen Anlässen überreicht werden kann. Fündig wurde man nun in Tondern und zwar in Norlyk Distillery in der Søndergade.

Ob pur oder mit Tonic, Brennerei-Besitzer Claus Norlyk schenkt zum Probekosten ein. Foto: Monika Thomsen

Erster Gin mit Mooreiche

„Das ist eine Weltpremiere. Bislang gab es keinen Gin mit Mooreiche“, erläutert Hallmann. 

„Der ist nicht schlecht“, lautet indes das Urteil eines Kunden, dem Claus Norlyk an diesem Nachmittag einschenkt, und der den Mooreiche-Gin mit Eiswürfeln und Indian Tonic kostet.   

„Die Mooreiche war die Idee von Claus“, erzählt Hallmann. Claus Norlyk setzt das uralte Holz seit zweieinhalb Jahren bereits für die Rumproduktion ein. 

Ein Gruß aus der Vergangenheit

„Eine Kohlenstoffdatierung hat ergeben, dass die Mooreiche etwa 3.100 Jahre alt ist“, berichtet Norlyk. Das Relikt wurde unweit der Grenze in der Nähe von Lüdersholm zwischen der Gammelå und der Süderau aufgespürt. 

Claus Norlyk und sein Vetter Jesper legten vor vier Jahren in gemieteten Räumlichkeiten in der alten Buchdruckerei von Gustav Rothe mit der Produktion von Gin los. Später wurde auch Rum ins Programm aufgenommen.

Das eingekreiste Kreuz auf der Karte zeigt, wo die mehrere Tausend Jahre alte Mooreiche gefunden wurde. Foto: Monika Thomsen
Uwe Jessen und Claus Norlyk beim Fachsimpeln Foto: Monika Thomsen

Kein riesengroßer Auftrag notwendig

Ausschlaggebend für das Geschäft mit Norlyk sei gewesen, dass der BDN den Gin in relativ kleinen Mengen mit dem BDN-Label kaufen konnte. Das kleinste Quantum für eine Produktion sind 54 Flaschen. „Wir haben 72 Flaschen bestellt“, so Harro Hallmann. 

Bei einem Abstecher nach Tondern vor einigen Monaten hatten Hallmann und seine Töchter auch bei Norlyk hereingeschaut, und somit entstand die Idee für dieses Präsent. 

Bei einem weiteren Besuch machten Hallmann und Jessen Nägel mit Köpfen. Nun ist der Gin produziert, und das betagte organische Material hat den Weg in die Flaschen gefunden.

In jeder Flasche liegt ein Stückchen Mooreiche. Sollte die Flasche mehrere Jahre gelagert werden, nimmt der Gin einen dunkleren Farbton an, wie Claus Norlyk erläuterte. Foto: Monika Thomsen

Die neue Geschenkidee ist käuflich

Es gibt auch die Möglichkeit, den Gin beim BDN zu kaufen. Eine Flasche kostet 400 Kronen. Für Mitglieder gibt es sie für 350 Kronen. 

Bisher schenkte der BDN Sekt in Magnum-Flaschen, Schokolade oder einen Geschenkkorb mit Käse von der Öko-Meierei in Brauderup (Broderup). 

Künftig kann man sich mit dem BDN-Präsent zuprosten. Bleibt zu hoffen, dass Genießerinnen und Genießer bei einem eventuell fortgeschrittenen Konsum der edlen Tropfen beim Kommunizieren nicht über die Buchstaben stolpern und aus „Mooreiche“ unbeabsichtigt „Moorleiche“ wird.

Mit 72 Flaschen ist der Anfang gemacht. Foto: Monika Thomsen
Der BDN -Gin hat bereits einen Platz im Regal mit den Produkten mit privaten Labels. Foto: Monika Thomsen
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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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