Deutsche Sprache

Darum besuchen die Hillerøder Schüler die DPA

Darum besuchen die Hillerøder Schüler die DPA

Darum besuchen die Hillerøder Schüler die DPA

Apenrade/Aabenraa
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Kontiki-Neuntklässler Vilas (stehend) erzählt in der DPA-Aula von der Hillerøder Freischule. Foto: Jan Peters

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Schülerinnen und Schüler der Kontiki Skole haben sich am Dienstagvormittag mit Achtklässlern der deutschen Schule getroffen, um ihre Deutschkenntnisse auszuprobieren. Warum Deutsch in der Hillerøder Schule eine wichtige Rolle spielt, erklärt unter anderem die Deutschlehrerin.

Kontiki Schule

Die Kontiki Schule in Hillerød ist eine freie Schule in Dänemark. Derzeit (Stand Mai 2022) werden dort 216 Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 0 bis 9 unterrichtet.

Zur Schule gehört auch ein Kindergarten.

Das Schulgebäude liegt in ländlicher Umgebung, jedoch nicht weit vom Zentrum Hillerøds entfernt.

Gemeinschaft ist ein wichtiger Bestandteil des schulischen Lebens. Es wird auf klassenübergreifende Kontakte Wert gelegt. Darüber hinaus werden die Schüler und Schüler individuell gefördert.

Einmal im Jahr findet eine Klassenfahrt statt, an der alle Klassen teilnehmen.

„Deutsch ist besser als sein Ruf“, findet Henriette Fosselius, Lehrerin an der Kontiki Schule in Hillerød. Die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium der Freischule sind auf Klassenfahrt in Hadersleben. Die 9. Klasse stattete am Dienstagmorgen auch der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) einen Besuch ab. Sie trafen sich mit den Achtklässlern der Schule, um ihre Deutschkenntnisse auszuprobieren.

Deutsche Sprache, schwere Sprache?

Die jungen Menschen für die Sprache zu begeistern ist nämlich nicht so einfach, wie Kontiki-Deutschlehrerin Lene Abild festgestellt hat. Doch woran liegt das? „Englisch ist die Sprache und selbst in Deutschland braucht man nicht zwingend Deutsch, um sich verständigen zu können.

Vorurteile ausräumen

„Deutsch gilt als langweilig und schwer zu lernen“, nennt Abild zwei Gründe für die Deutschmüdigkeit an dänischen Schulen. „Hinzu kommt in unserem Fall, dass wir auf Seeland leben und Deutschland doch einige Autostunden entfernt ist. Im Grenzland ist die Sprache einfach näher dran“, so ein weiterer Grund. „Diese Vorurteile wollen wir aus dem Weg räumen, denn die deutsche Sprache ist unter anderem wichtig für das Geschichtsverständnis des eignen Landes“, findet die Deutschlehrerin und fährt fort: „Deutsch ist außerdem bei unseren heimischen Unternehmen eine nachgefragte Sprache, denn das Nachbarland ist der größte Handelspartner und das größte Exportland für unsere Waren“, erklärt sie.

Mädchen und Jungen der Kontiki Schule präsentierten ihre Schule und den dortigen Alltag. Foto: Jan Peters

Und mit dem Hintergrund wird an der Kontiki-Schule ab der fünften Klasse Deutsch unterrichtet. „Zudem haben wir jedes Jahr ein zentrales Thema, unter dem wir unseren Unterricht planen und Projekte durchführen. Das zentrale Thema ist in diesem Jahr Deutschland“, berichtet Schulleiterin Ane Fabricius.

Im Rahmen des Projektes haben sich alle Klassen der Schule neben der deutschen Sprache auch mit dem Land beschäftigt und haben unter anderem die Bundesländer kennengelernt.

Die Sprache ist jedoch nicht der ein zige Grund, weshalb die Kontiki Schule den Kontakt nach Nordschleswig gesucht hat. „Wir wollen auch die deutsche Kultur besser kennenlernen“, sagt Lehrerin Fosselius. Deshalb fährt die Abschlussklasse der Schule auch traditionell nach Berlin.

In der DPA-Aula lernten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Einrichtungen kennen. Foto: Jan Peters

Die Schüler aus Hillerød haben sich gut auf das Treffen in Apenrade vorbereitet. Auf Deutsch stellten sie ihre Schule und ein wenig vom Schulleben dort vor, was die DPAler mit Applaus quittierten.

In gemischten Gruppen saßen die jungen Leute an den Tischen in der Aula und konnten sich kennenlernen.

DPAler präsentierten die Minderheit

Für die DPAler war der Besuch eine gute Möglichkeit, die Schule und die Minderheit zu präsentieren. „Es ist schön, wenn uns eine dänische Schule einen Besuch abstattet, denn so können sie die Minderheit kennenlernen, denn ich weiß, viele wissen gar nicht, dass es uns gibt. Außerdem erfahren sie von unseren Schülern, dass man Deutsch gebrauchen kann. Für uns im Grenzland gehört die Sprache zum Alltag“, sagt DPA-Lehrer Torben Tomzak, der sich obendrein freut, einen neuen Schulkontakt gefunden zu haben.

Hergestellt wurde die Verbindung zwischen den beiden Schulen übrigens beim Projekt „Grænseklang – Grenzklang“, bei dem die Kontiki-Lehrer auf die Schulen in Nordschleswig gestoßen sind.

 

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