Gesundheitswesen
Corona-Sommerwelle: Das ist die aktuelle Situation
Corona-Sommerwelle: Das ist die aktuelle Situation
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Die Corona-Infektionen sind lange nicht so hoch wie noch zu Beginn des Jahres. Trotzdem gehen die Zahlen nach oben. Doch wie sieht es im Apenrader Krankenhaus aus, und wie viele Menschen lassen sich überhaupt noch testen? „Der Nordschleswiger“ hat nachgefragt.
Es gibt wieder mehr Covid-Fälle in Dänemark. Das hat das Staatliche Serum Institut (Statens Serum Institut, SSI), das tagtäglich die neuesten Infektionszahlen herausgibt, festgestellt.
27 Prozent mehr Menschen haben sich im Vergleich zur Vorwoche landesweit mit dem Virus infiziert. Auch in Apenrade ist Corona wieder auf dem Vormarsch. Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 202 – Tendenz steigend.
Es ist vor allem die neue Variante Omicron BA.5, die, so schreibt das deutsche Robert Koch-Institut, „ansteckender ist als ihre Vorgängervarianten, doch offenbar mit weniger schweren Symptomen einhergehen“. In Dänemark lag der Anteil der neuen Variante in der vergangenen Woche bei über 80 Prozent. Die Variante BA.4 machte knapp 6,5 Prozent aus.
Steigende Fallzahlen
Die Zahl der Menschen jedoch, die in Dänemark wegen Corona ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten, ist um 9 Prozent gestiegen und liegt aktuell (Stand Sonnabend, 9. Juli) bei 337. Auf den Intensivstationen liegen zwölf Menschen, vier von ihnen müssen künstlich beatmet werden. Der größte Teil dieser Patientinnen und Patienten ist zwischen 70 und 89 Jahre alt.
Weil ältere Menschen besonders gefährdet sind, soll sich jetzt auch das Pflegepersonal wieder regelmäßig selbst testen bzw. später 14-täglich PCR-testen lassen.
Die Belastung für das Gesundheitswesen ist demnach lange nicht mehr so hoch wie noch im Verlauf der vergangenen zwei Jahre, wo es mehrere Tausend waren, was dazu führte, dass unter anderem Operationen abgesagt werden mussten.
Doch wie sieht es aktuell im Apenrader Krankenhaus aus?
„Wir sind durch die aktuellen Corona-Fälle in keinster Weise belastet“, erklärt Tue Wettergreen Paltorp, der Kommunikationskonsulent des hiesigen Krankenhauses.
Corona nicht mehr systemkritisch
Wie viele Menschen dort wegen Corona eingewiesen wurden, darf er nicht verraten, denn „Corona wird nicht mehr als systemkritisch eingestuft, weshalb wir dazu keine Aussagen mehr machen. Das dient dem Schutz der Patientinnen und Patienten“, erklärt Wettergreen Paltorp. Es seien jedoch nicht viele, fügt er hinzu.
Die Corona-Tests werden in der Kommune Apenrade nur noch im Krankenhaus gemacht. Die Testzentren sind geschlossen worden. Der Bedarf war wegen der niedrigen Inzidenz nicht mehr gegeben, und die Regierung hat sämtliche Maßnahmen gestoppt.
Weniger Tests
Es gibt jedoch weiterhin Menschen, die sich auf das Virus testen lassen. Und auch daran lässt sich erkennen, dass die Fallzahlen steigen.
Im Apenrader Krankenhaus sind im Mai 1.516 Menschen getestet worden. Im Juni waren es 1.930. Im Sonderburger Krankenhaus sind im Mai 1.549 Tests durchgeführt worden, im Juni 1.675. Zuvor waren es täglich über 10.000 Tests. Der sogenannte Positiv-Prozentsatz liegt derzeit bei etwa 25 Prozent.
Wie hoch allerdings die Dunkelziffer ist, kann nur vermutet werden. Es gibt vom SSI Hochrechnungen, die von etwa viermal mehr Infizierten ausgehen. Für die Kommune Apenrade bedeutet das, dass es statt 119 Infizierte in den vergangenen sieben Tagen etwa 480 geben müsste.
Die Inzidenz liegt in der Kommune übrigens bei 202 – auch hier mit steigender Tendenz.