Digitalisierung

Von NemID zu MitID: So läuft der Wechsel

Von NemID zu MitID: So läuft der Wechsel

Von NemID zu MitID: So läuft der Wechsel

Apenrade/Aabenraa
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Bei der Umstellung von NemID auf MitID gibt es einiges zu beachten. Foto: Morten Rasmussen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Die Umstellung von NemID auf MitID ist derzeit in vollem Gange. Wie es funktioniert und was zu beachten ist, hat „Der Nordschleswiger“ nachfolgend zusammengefasst.

Von NemID zu MitID

MitID ist die Weiterentwicklung der im Jahr 2010 eingeführten NemID. Zunächst gab es die bekannten kleinen Pappkärtchen mit den Zifferncodes, die eingegeben werden mussten. 2018 wurde dies dann um eine App ergänzt. Diese wird nun durch die neue Lösung MitID ausgetauscht.

Die Plattform ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern eine sichere digitale Kommunikation mit dem gesamten öffentlichen Bereich, aber auch etwa mit Banken. So baut zum Beispiel auch der dänische Corona-Pass auf NemID bzw. MitID auf. Auch eine digitale Unterschrift kann auf diesem Weg geleistet werden.

Benachrichtigung abwarten

Alle Nutzerinnen und Nutzer von NemID bekommen automatisch Bescheid, wenn für sie der Zeitpunkt für die Umstellung gekommen ist. Dies geschieht, wenn sie sich in ihre Net- oder Mobilbank einloggen.

Erst dann ist der Wechsel auf MitID möglich. Denn dazu ist zunächst eine Registrierung auf der neuen Plattform erforderlich. Dies geht jedoch nur mit einem Aktivierungscode, der einem erst mit der Benachrichtigung vonseiten seiner Bank zugeteilt wird.

Welche Schritte sind zur Umstellung erforderlich?

Bei MitID ist die CPR-Nummer als Log-in oder Benutzername abgeschafft. Stattdessen gilt es, sich selbst einen Nutzernamen ausdenken. Dieser sollte am besten aus einer Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen und muss zudem mindestens acht Zeichen lang sein. Die goldene Regel lautet: „Für andere schwer zu erraten, für mich leicht zu merken.“ 

Neben einem Nutzernamen, der zusammen mit einem Zahlencode am besten bereits im Vorfeld überlegt wird, benötigt man seinen dänischen Pass, ein Smartphone und die NemID-Pinkarte oder -App, um seine MitID zu aktivieren.

So funktioniert die Umstellung ohne dänischen Pass

Personen, die in Dänemark leben und nicht über einen dänischen Pass verfügen (rund 500.000) und damit nicht auf den dort eingebauten Chip zur Identifizierung zurückgreifen können, müssen einen Termin beim Bürgerservice der Kommune vereinbaren.

Dort müssen sie den deutschen Pass, dänischen Führerschein und die dänische Gesundheitskarte vorlegen. Zudem werden sie interviewt und bekommen MitID auch gleich eingerichtet. Wer statt eines dänischen einen deutschen Führerschein besitzt, benötigt zudem einen Bürgen, der selbst seit mindestens 30 Tagen MitID haben muss.

Was ist neu?

Beim Versuch, sich beispielsweise auf einer Internetseite zu registrieren, sagt es bei MitID nicht mehr „Pling“. Stattdessen muss die App von einem selbst geöffnet werden, woraufhin einem diese anzeigt, dass eine Autorisierungsanfrage vorliegt. Hintergrund ist, dass durch den Wegfall der Benachrichtigung verhindert werden soll, dass jemand aus Versehen eine Anfrage akzeptiert, die sie oder er gar nicht selbst gestartet hat.

Außerdem ist es nicht länger möglich, seine CPR-Nummer als Nutzername zu verwenden. Stattdessen ist die Wahl eines selbst gewählten Nutzernamen erforderlich.

Die Digitalisierungsbehörde hat unter mitid.dk ein Video veröffentlicht, das die Funktionsweise von MitID verdeutlicht.

Technische Anforderungen und Hotline

Um die MitID-App nutzen zu können, ist mindestens ein iPhone mit dem Betriebssystem iOS 12 erforderlich (kompatibel bis zum iPhone 5s aus dem Jahre 2013). Auf Android-Telefonen muss mindestens die Version 7 des Betriebssystems aus dem Jahre 2016 installiert sein.

Personen, die Hilfe benötigen, können die Nummer 70 10 55 01 anrufen. Sie ist montags bis donnerstags von 8 bis 21 Uhr, freitags von 8 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 21 Uhr besetzt.

Wer steht hinter MitID?

MitID wurde in einer Partnerschaft zwischen den Behörden und Geldinstituten entwickelt. Hinter der Partnerschaft stehen die Digitalisierungsbehörde, die Regionen und Kommunen sowie Finans Danmark als Repräsentant für die Banken als Eigner zu gleichen Anteilen.

Die Umstellung soll bis zum 30. Juni 2022 abgeschlossen sein.

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Marle Liebelt Hauptredaktion
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