Verkehrssicherheit

Hohe Strafen und tödliche Gefahr: Weshalb das Smartphone am Steuer keine gute Idee ist

Weshalb das Smartphone am Steuer keine gute Idee ist

Weshalb das Smartphone am Steuer keine gute Idee ist

Kopenhagen
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Smartphone am Steuer
Abgelenkt am Steuer – das ist nicht nur teuer, sondern auch lebensgefährlich (Symbolfoto). Foto: Alexandre Boucher/Unsplash

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2018 waren in 61 Prozent der tödlichen Unfälle Ablenkung oder mangelnde Orientierung die Haupt- oder Mitursache. Mit der Kampagne „Kør bil, når du kører bil“ sollen Autofahrende dazu bewogen werden, ihr Smartphone während der Fahrt nicht zu bedienen. Wird man erwischt, hat die Handynutzung am Steuer auch finanzielle Folgen.

Eine der häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr hinter unangepasster Geschwindigkeit sind Unaufmerksamkeit oder unzureichende Orientierung. Sie sind bei jedem zweiten tödlichen Verkehrsunfall ein entscheidender Faktor. 2018 waren 61 Prozent der tödlichen Unfälle zum Teil auf diese zwei Faktoren zurückzuführen. Im Zeitraum 2017 bis 2021 sind insgesamt 505 Menschen auf diese Weise ums Leben gekommen. 

Kampagne zur Verkehrssicherheit
Die Kampagne soll die Verkehrssicherheit erhöhen und daran erinnern, dass das Smartphone während der Fahrt nichts in der Hand zu suchen haben sollte. Die Plakate finden sich auch in Apenrade (Aabenraa). Foto: Gerrit Hencke

Kampagne „Kør bil, når du kører bil“

3.000 leuchtend rote Plakate entlang der Straßen sollen die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Dänemark noch bis zum 15. Oktober daran erinnern, dass sie sich während der Autofahrt ausschließlich aufs Fahren konzentrieren sollten. „Kør bil, når du kører bil“ (Fahren Sie Auto, wenn Sie Auto fahren) heißt die dreiwöchige Kampagne des Rates für Verkehrssicherheit (Rådet for Sikker Trafik), der Branchenorganisation Forsikring & Pension und 59 Kommunen, die am 25. September startete. Sie hat zum Ziel, die Zahl der durch Unachtsamkeit verursachten Verkehrsunfälle zu verringern. Und das ist auch nötig.

Seit 2018 werden auch Radfahrende explizit mit der Kampagne angesprochen. Auf einigen Plakaten steht daher: „Kør cykel, når du kører cykel“ (Fahren Sie Fahrrad, wenn Sie Fahrrad fahren). Die Kampagne ist landesweit am Wegesrand zu finden, läuft aber auch im Fernsehen, im Kino, im Web-TV und den sozialen Medien. 

Radfahren Plakatkampagne
Die Kampagne soll auch Radfahrende gezielt ansprechen, beide Hände am Lenker zu behalten. Foto: Rådet for Sikker Trafik

Blick aufs Smartphone erhöht Unfallrisiko

Im Zusammenhang mit der Kampagne hat der Rat für Verkehrssicherheit mehr als 5.000 Autofahrerinnen und Autofahrer befragt, ob sie im vergangenen Jahr in einen Verkehrsunfall mit oder ohne Personenschaden verwickelt waren. Die Umfrage zeigt, dass Pkw-Fahrende, die gelegentlich oder häufiger ein Mobiltelefon während der Fahrt benutzen, bis zu zehnmal häufiger in einen Unfall verwickelt waren als Fahrzeugführende, die nie ein Mobiltelefon während der Fahrt benutzen.

„Es kann verschiedene Gründe geben, warum Menschen Unfälle haben. Aber es wäre schon viel gewonnen, wenn die Autofahrerinnen und Autofahrer zumindest die Hände von ihren Handys lassen würden. Aus früheren Studien über schwere Verkehrsunfälle wissen wir, dass das Risiko eines Unfalls deutlich steigt, wenn Hände und Augen am Handy sind“, sagt Lisbeth Sahl Bauditz vom Rat für Verkehrssicherheit laut einer Pressemeldung.

So weit fährt man blind 

Tatsächlich wird die Ablenkung deutlich, wenn man auf die zurückgelegte Strecke blickt. Ist man nur für vier Sekunden abgelenkt und schaut nicht auf die Straße, legt man bei Tempo 50 fast 60 Meter zurück. Ist man mit 80 km/h unterwegs, fährt man 89 Meter blind. Bei Tempo 110 sind es bereits 122 Meter.