Kulturkommentar

„Zeit für ein Dankeschön“

Zeit für ein Dankeschön

Zeit für ein Dankeschön

Morlyn Frenzel Albert
Apenrade/Aabenraa
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Morlyn Frenzel Albert, Gesamtleiterin der deutschen Kindergärten in Apenrade, hegt schon lange den Gedanken, allen Erwachsenen im Kindergarten zu danken – aus dem Blickwinkel eines Kindes.

Seit 15 Monaten hören wir von Corona. Wer oder was ist denn Corona?

Sie hat lange Haare, sie ist eine Frau, erzählt ein Kind. Bespricht dies so mit seinen Eltern. Hmmm, vielleicht können wir diese Kinderperspektive mal so stehen lassen, ohne immer nur wissenschaftlich zu antworten.

Was ist eigentlich wirklich wichtig? Andere Kinder haben Angt, weil sie nun doch wissen, dass es irgendwie mit einer Krankheit zu tun hat.

Wie diese Kinder beruhigen? Wie trotzdem motivieren, raus zu gehen und mit den Freunden der Kindergartengruppe etwas zu erleben, wenn das Händewaschen immer noch so intensiv und oft betrieben werden muss?

Wer ist der Held der Kinder in dieser Zeit? Natürlich Mama, Papa und die gesamte Familie, die in dieser Zeit so viel leisten, damit es auch den Kleinsten bei uns in Nordschleswig so gut gehen kann.

Gleich danach kommt der nächste große Held: Du erklärst, schaust in Bücher auch in Videos und singst Lieder, alles, um zu erklären und zu beruhigen oder auch einfach nur – um da zu sein.

Da zu sein für mich das Kind – Denn ich und jedes Kind wir brauchen Dich. Du weißt es vielleicht nicht; aber wir, wir Kinder, wir wissen es! Wir brauchen jeden Erwachsenen, der uns im Kindergarten jeden Tag „Guten Morgen" und „Tschüss" und „bis Morgen" sagen kann.

Du tröstest mich, wenn es morgens zu Hause alles sehr schön oder auch mal ganz doof war – vielleicht hat auch da Corona mehr geärgert als alles andere sonst. Du zeigst mir, mit was und wie ich im Kindergarten spielen kann oder erklärst mir auch, wenn das Spielen nicht mit allem Spielzeug, wie vorher, immer erlaubt werden kann.

Wenn Mette im Fernsehen sagt, dass wir lieber zu Hause bleiben sollen, dann zeigst Du mir trotzdem in kleinen Videos Kindergartenlieder und Reime und auf einmal fühle ich mich nicht mehr so alleine.

Danke dass Du an mich denkst, auch wenn Du mich ja dann nicht immer sehen kannst. So ist es für mich gar nicht so schwer, wenn Mama oder Papa mich nach so einer Pause wieder in den Kindergarten bringen.

Manchmal ist es aber trotzdem schwerer, weil es halt auch so schön ist, mal mit Mama und Papa viele Tage zu Hause zu bleiben und zu „hyggen“.

Wenn ich dann nach so einer Pause gar nicht in den Kindergarten möchte, weil ich lieber noch mehr mit Mama und Papa (und meinen Geschwistern) zu Hause bleiben möchte, dann fällt Dir immer etwas Schönes ein, damit ich bald wieder lächeln kann.

Das Allerbeste im Kindergarten ist, wenn Du mir und meinen Freunden zeigst, was und wo wir spielen können und uns manchmal auch länger spielen lässt, obwohl Du eigentlich den Morgenkreis anfangen wolltest.

Danke, dass Du an mich denkst, dass Du mit mir sprichst, dass Du für mich da bist, wenn ich ein Problem nicht alleine schaffen kann und am allermeisten: Danke, dass Du mir immer zuhören möchtest – ich möchte Dir einmal ganz laut DANKE sagen.

Dieses Dankeschön geht an alle die jeden Tag im Kindergarten auf das Wertvollste aufpassen, was es für uns Menschen (neben unserer Natur) geben kann: Unsere Kinder - unsere Zukunft.

In diesem Sinne auch ein riesen Dankeschön von mir als Morlyn und als Gesamtleitung der DKA an alle Erwachsenen in den Kindergärten in Nordschleswig (und der Welt;-).

 

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