Standpunkt

„Droht uns ein Dritter Weltkrieg?“

Droht uns ein Dritter Weltkrieg?

Droht uns ein Dritter Weltkrieg?

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Russlands völkerrechtswidriger Überfall auf die Ukraine und Putins Schulterschluss mit Chinas starkem Mann Xi könnten einen globalen Krieg auslösen, meint Paul Sehstedt.

Russland hat die Ukraine überfallen. Die ehemalige Sowjetrepublik hat mobil gemacht, um dem russischen Aggressor Widerstand zu leisten. Die Mehrzahl der UN-Mitglieder haben den russischen Angriff verurteilt, doch Putin kalkuliert wie einst Hitler damit, dass ihn keiner, außer den Ukrainern, mit Waffengewalt aufhalten wird. Den verhängten Sanktionen steht er gelassen gegenüber, denn er hat im Präsidenten der Volksrepublik China, Xi, einen Verbündeten gefunden, der selbst darauf erpicht ist, eine selbstständige Nation zu überfallen und ins chinesische Reich einzuverleiben. Dies könnte im Schatten des Ukraine-Konfliktes geschehen, falls nicht Japan und die USA der Republik China (Taiwan) militärisch zur Seite stehen.

Putin hat das tote imperialistische Sowjetmonster wieder zum Leben erweckt. Er hat seit der Annexion der Halbinsel Krim seinen militärischen Einfluss in mehreren ehemaligen Sowjetrepubliken, deren Namen den meisten in Westeuropa kaum bekannt sind, ausgebaut. Der Überfall auf die Ukraine, den Putin mit einer Flut von Unwahrheiten verteidigt, hat die  EU- und Nato-Mitgliedsstaaten dichter zusammenrücken lassen, aber können sie sich zu einem Waffengang entschließen? Fest steht, dass Putin keinen Quadratmeter Boden, der in diesen Tagen wahrscheinlich erobert wird, wieder zurückgeben wird.

Das internationale Völkerrecht erlaubt der Ukraine, sich gegen den Aggressor Russland zu verteidigen und andere Nationen um militärische Hilfeleistung zu ersuchen. Die Nato könnte also dem Nichtmitglied Ukraine mit einem Truppeneinsatz beistehen, ohne dass die Nato-Charta dabei verletzt wird. Russland stellt eine deutliche Bedrohung für den Weltfrieden dar, und deshalb wäre eine Mobilmachung ein unmissverständliches Signal an den Kreml, dass die Nato und die Vereinten Nationen den Frieden verteidigen wollen. Das wird aber nicht geschehen. Die an Russland und auch Weißrussland grenzenden Nato-Staaten werden ihre Grenztruppen verstärken müssen, um Putin die Lust auf mehr Krieg zu vereiteln.

Eine Sanktion gegen Russland ist der Ausschluss vom internationalen Zahlungsverkehr, der SWIFT-Zusammenarbeit. Das wird aber kaum Wirkung zeigen, da die Volksrepublik China für die Rohstoffförderung Lizenzen abrechnet. Russland ist besonders im Osten und Südosten reich an begehrten Rohstoffen, die von chinesischen Unternehmen abgebaut werden. Ein Austrocknen des russischen Geldstroms kann lange dauern. Besser wäre, gezielt den ausländischen Besitz von Putin und seinen Unterstützern zu beschlagnahmen.

Das zaristische Russland hatte einst Appetit auf Dänemark, denn der Außenminister erklärt 1904, dass die russische Westgrenze auf der Linie Kristianssand-Hirtshals liege. Bekanntlich liegen diese Orte in Norwegen bzw. Dänemark. Während der Verhandlungen zum Hitler-Stalin-Pakt verlangte die sowjetische Seite Bornholm, Anholt und Nordjütland als Protektorate. Bornholm war von Mai 1945 bis April 1946 brutal von sowjetischen Truppen besetzt. Russische Botschafter in Kopenhagen haben mehrfach die Möglichkeit erwähnt, dass Dänemark Ziel eines russischen Atomwaffenangriffs sein könnte, falls ein Konflikt mit der Nato entstehen sollte.

Leider scheint in Moskau niemand den Wahnsinn Putins aufhalten zu wollen. Er versteht nur eine Sprache, und das ist die der Gewalt. Gewalttäter wie er müssen vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag gestellt werden. Dort sind schon andere Kriegsverbrecher abgeurteilt worden.

 

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