Dänemark Kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

DN
Apenrade/Aabenraa
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Foto: Christoffer Regild/Folketinget

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Schnellkredite erhalten Zinsdeckelung

Künftig erhalten Schnellkredite (kviklån) eine Zins-Deckelung; mehr als 35 Prozent jährliche Kosten (ÅOP, Årlige Omkostninger i Prozent) sind nicht mehr erlaubt. Dies ist das Ergebnis einer breiten politischen Absprache im Folketing, zu der es am Donnerstagabend kam.  Man habe aufgrund von unverschämten Zinsen im vergangenen Jahr menschliche Tragödien ansehen müssen, so Erwerbsminister Simon Kollerup (Sozialdemokraten). Zinsen hätten Werte von bis zu 900 Prozent erreicht. Damit sei nun Schluss, so Kollerup. Die Regierung wollte anfangs einen 25-Prozent-Deckel, doch kam es mit diesem Prozentsatz zu keiner Einigung, es wurden 35 Prozent. Nun ist es Unternehmen aber verboten, mit einem Schnellkredit zu werben, dessen ÅOP über 25 Prozent liegt. Die Vereinbarung soll dazu führen, dass Kreditnehmer maximal das Doppelte der geliehenen Geldsumme zurückzahlen müssen.

 

Börsenbericht

Der Leitindex C25 bewegte sich am Donnerstag so gut wie gar nicht und schloss mit einem kleinen Minus von 0,02 Prozent bei 1.240,68 Punkten. Die Aktie von Novo Nordisk hielt sich den ganzen Tag recht gut an der Spitze und legte letztlich um 1,1 Prozent zu auf 384,95 Kronen. Aufwärts ging es für Ambu und für Pandora. Ambu legte um 1,5 auf 108,95 Kronen zu; Pandora um 1,7 Prozent auf 281,50 Kronen.

 

DB Cargo räumt neuen Vorfall mit Sattelauflieger ein

Das in Dänemark im Bahngüterverkehr dominierende Unternehmen DB Cargo hat eingeräumt, dass am 6. November erneut ein Güterzug des Unternehmens von Taastrup bei Kopenhagen nach Fredericia mit einem nicht ausreichend auf einem Waggon verankerten Sattelauflieger gefahren ist. Der Vorfall ist wenige Tage nach der Veröffentlichung des Berichtes der Havariekommission über das Bahnunglück am 2. Januar auf der Große-Belt-Brücke bekannt geworden. Bei dem Unglück war ein Auflieger aus der Verankerung gerissen worden und gegen einen entgegenkommenden Triebwagen geprallt. Acht Menschen starben. Ein Sprecher von DB Cargo erklärte, dass man die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verstärkt habe. hee 

 

Dänische Regierung hat noch keine Entscheidungen in Sachen EU-Bankenunion bezogen

Die dänische Regierung hat ein Gutachten entgegengenommen, das beleuchtet, welche Vor- und Nachteile Dänemark zu erwarten hat, wenn das Land sich der EU-Bankenunion anschließt. Die Bankenunion ist eine Einrichtung der Euro-Staaten, die eine übernationale Bankenaufsicht, Eigenkapitalrichtlinien   und gemeinsame Regeln zur Abwicklung finanziell notleidender Banken umfasst. Gewerbeminister Simon Kollerup (Sozialdemokraten) erklärte, dass der neue Bericht nicht alle Fragen beantworte. Es werde noch etwas dauern, bevor die dänische Regierung Stellung bezieht. Wenn man sich für eine Beteiligung entscheide, gebe es in Dänemark eine Volksabstimmung. Das Gutachten weist auf viele Vorteile für Dänemark hin, sich der Bankenunion anzuschließen.  hee

 

Polizeichef kündigt seinen Job

Jens Henrik Højbjerg, der langjährige Chef der dänischen Reichspolizei, wird Ende Februar 2020 seinen Posten verlassen. Das berichtet das Justizministerium in einer Pressemitteilung. Højbjerg wird im Sommer einen neuen Posten als Polizeiratgeber der UN-Mission in New York übernehmen. „Es ist ein großes Privileg gewesen, für so lange Zeit an der Spitze der dänischen Polizei zu stehen“, so Højbjerg, der sich im Nachhinein bei den vielen Beamten und Kollegen für ihren täglichen Einsatz bedankt. Der 64-Jährige übernahm 2009 den Posten als Polizeichef. jt

 

Vermisster Segler tot gefunden

Wie die Polizei mitteilte, ist ein Segler, nach dem am Mittwoch vor der Insel Samsø gesucht worden war, am Donnerstagvormittag tot geborgen worden. Einsatzkräfte fanden den 58-Jährigen vor Sejrø, eine kleine Insel östlich von Samsø. Das Boot blieb am Donnerstagmittag noch verschwunden, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Die Rettungsaktion begann, nachdem der Segler um 2.30 Uhr am Mittwoch das Operationszentrum der Streitkräfte davon unterrichtet hatte, dass sein Boot im Begriff war, östlich von Samsø zu sinken. Um 14 Uhr am Mittwoch teilten die Streitkräfte mit, die Rettungsaktion einzustellen. Die Ursache des Unglücks ist noch unbekannt. hm

 

Dänemark überzeugt mit Fremdsprachenkenntnissen

95,8 Prozent der Dänen sprechen mindestens eine Fremdsprache. Das belegen Zahlen einer Analyse von Eurostat, wie theknowledgeacademy berichtet. Gerade einmal 4,2 Prozent der dänischen Bevölkerung sprechen keine andere Sprache außer Dänisch. Damit belegt Dänemark einen geteilten zweiten Platz – auch in Lettland sprechen lediglich 4,2 Prozent keine Fremdsprache – im EU-Ranking der Länder mit den besten Fremdsprachenkenntnissen. Den ersten Platz belegt Schweden. Hier können gerade einmal 3,4 Prozent der Bevölkerung keine Fremdsprache sprechen, das heißt ganze 96,6 Prozent der Schweden beherrschen mindestens eine Fremdsprache. Platz drei geht an Litauen mit 4,5 Prozent. Schlusslicht des Rankings ist Großbritannien, wo satte 65,4 Prozent der Bevölkerung keine Fremdsprache sprechen. az

 

Haushalt im Parlament genehmigt

Mit einer großen Mehrheit hat am Donnerstag das dänische Parlament den ersten Haushalt der sozialdemokratischen Regierung genehmigt. Insgesamt haben 111 Abgeordnete dafür gestimmt, während fünf Mandate dagegen waren, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. „Meiner Meinung nach ist es eine der Pflichten einer verantwortungsvollen Partei, trotz Uneinigkeiten, für den Haushalt zu stimmen“, erklärt die Fraktionssprecherin der Oppositionspartei Venstre, Sophie Løhde. Das sieht der Parteivorsitzende der Liberalen Allianz, Alex Vanopslagh, dessen Partei zusammen mit den Neuen Bürgerlichen als einzige gegen den Haushalt stimmte, anders. „Wir stimmen gegen einen Haushalt, der die dänischen Bürger ärmer macht“, so Vanopslagh gegenüber Ritzau. jt

 

Postnord angeklagt

Der dänische Transportminister, Benny Engelbrecht (Sozialdemokraten), will in Kürze eine externe Untersuchung der dänischen Abteilung des Postzustellers Postnord anordnen. Der Grund: Mehrere Politiker haben einen anonymen Brief erhalten, wo Postnord Betrug vorgeworfen wird. Das berichtet die Tageszeitung „Jyllands-Posten“, die im Besitz einer der anonymen Briefe ist. Weil die Vorwürfe nicht dokumentiert sind, hat die Zeitung den konkreten Inhalt jedoch nicht veröffentlicht. Laut „Jyllands-Posten“ drehe es sich bei den Vorwürfen hauptsächlich um Betrug und Vetternwirtschaft im Bereich der Zuteilungspflicht des Postzustellers.

 

Demonstration vor Schlachterei

Eine Gruppe von rund 20 Bürgern hat am Donnerstagmorgen vor der Danish-Crown-Schlachterei in Ringsted demonstriert. Das berichtet die Mittel- und Westseeländische Polizei auf ihrer Twitter-Seite. Die Demonstranten hatten laut Polizei ein Durchkommen von Tiertransportern am Haupteingang der Schlachterei blockiert. In einer Pressemitteilung erklärten die Demonstranten, dass sie mit der Aktion auf die industrielle Tierhaltung aufmerksam machen wollten. Die gesamte Aktion verlief laut Beamten vor Ort ruhig. jt

 

Däne in Österreich ums Leben gekommen

Ein 20-jähriger Däne ist am Mittwoch im österreichischen Gastein ums Leben gekommen. Das erklärt die Familie des Mannes laut der Tageszeitung „Ekstra Bladet“ in einem Facebook-Beitrag. Zugleich bestätigt das dänische Außenministerium in einer Mail, dass ein dänischer Staatsbürger umgekommen ist und die Angehörigen benachrichtigt worden sind. Laut der österreichischen Tageszeitung „Vienna Online“ habe der 20-Jährige bei einem Skiunfall sein Leben verloren. Er sei gegen einen Baum geprallt. Dies konnte das Außenministerium jedoch nicht bestätigen. jt

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“