Artenschutz

Vortrag: „Naturschützende vollbringen großartige Arbeit“

Vortrag: „Naturschützende vollbringen großartige Arbeit“

Vortrag: „Naturschützende vollbringen großartige Arbeit“

Hadersleben/Haderslev
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Biologe Uwe Lindholdt ist leidenschaftlicher Tier- und Artenschützer. Foto: Amanda Klara Stephany

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Welche Tierarten in Südjütland sind eigentlich besonders bedroht? Artenschutz geht uns alle an, findet Biologe Uwe Lindholdt. Und kam am vergangenen Montagabend mit einem spannenden Vortrag nach Hadersleben.

Uwe Lindholdt ist Biologe mit Leib und Seele. Der Rentner war früher Gymnasiallehrer, nun widmet sich der Pensionär seiner größten Leidenschaft: Der Biologie.

Während er hauptsächlich in Grönland unterwegs ist und Eisbären zu beobachtet, brachte er nach Hadersleben ein ganz anderes, spannendes Thema mit. Sein Vortrag handelte um drei heimische Arten, die teilweise für einige Zeit von der Bildschirmfläche verschwunden waren. Dazu gehören der Bergmolch, der Säbel und die Haselmaus.

Gut besuchter Vortrag

25 Besucherinnen und Besucher machten es sich am Montagabend im Kulturhaus Bispen in Hadersleben gemütlich. Ziel des Biologen war es, mehr Sensibilität für heimische Arten zu schaffen: „Viele wissen gar nicht so viel über die Arten. Man ist erstaunt, wie divers unsere Natur sein kann.“

 

Die Haselmaus ist vielen bekannt, doch zu Gesicht bekommen sie die wenigsten. Foto: Uwe Lindholdt
Der Snäbel kriegt man vor allem an der Westküste zu Gesicht. Foto: Uwe Lindholdt
Bei einem Ausflug an die Flensburger Förde könnte man diesen Bergmolch begegnen. Foto: Uwe Lindholdt

Bergmolch, Snäbel, Haselmaus und der Artenschutz

 

Alle drei Arten sind in Dänemark geschützt und es wird intensiv daran gearbeitet, ihre Population zu vergrößern. Der Bergmolch etwa ist die einzige Amphibie Dänemark, dank der intensiven Arbeit naturinteressierter Menschen. Auch die Population des Schnäbels macht Fortschritte, primär durch renaturierter Auen. So war der Snäbel in der Vergangenheit eher im deutschen und niederländischen Wattenmeer zuhause, nun trifft man ihn vermehrt in Dänemark. Dafür war auch eine Förderung von EU-Life verantwortlich, die 60 Millionen Kronen bezuschusste. Und besonders freut es die Naturschützer, dass es auch die Haselmaus wieder nach Dänemark geschafft hat. Ihr Vorkommen schließt auf ein gesundes Ökosystem und eine hohe Artenvielfalt.  

Sorge um Naturkundeverein 

Organisiert haben den Vortrag Vagn und Inger Heckmann. Das Ehepaar ist sehr naturbegeistert und Vagn Heckmann ist unteranderem Vorsitzender des Naturkundlichen Vereins für Nordschleswig. Die Mitglieder des Vereines treffen sich oft zu Naturwanderungen oder nehmen an Vorträgen bei. Alle verbindet die Liebe zur Natur.

Doch Inger Heckmann sieht etwas kritisch in die Zukunft: „Uns fehlt Nachwuchs. Wenn mein Mann in den Ruhestand gehen würde, hätten wir derzeit keine Nachfolge. Das ist traurig.“

Der fehlende Nachwuchs scheint sich durch viele Bereiche zu ziehen, viele bereits bestehende Vereine bibbern um ihre Zukunft.

Ein Stückchen Tradition 

Inger und Vagn Heckmann versuchen trotz ungewisser Zukunft positiv zu bleiben: „Der Verein besteht seit 1946 und mein Mann ist seit den 70ern Vorsitzender. Ich hoffe, dass jemand diese Tradition weiterführen kann. Ein Jahresbeitrag kostet auch nur 50 Kronen.“

Für die 50 Kronen gibt es neben Wanderungen eben auch Vorträge wie diesen am Montagabend.

Uwe Lindholdt ist selbst Mitglied im Verein und freut sich über die die Möglichkeit, Menschen für den Artenschutz zu begeistern. 

Inger und Vagn Heckmann sind begeisterte Naturfreunde und wollen auch andere dafür begeistern. Foto: Amanda Klara Stephany
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