Weinfestival
In Christiansfeld gibt es deutschen Wein für dänische Genießer
In Christiansfeld gibt es deutschen Wein für dänische Genießer
Deutscher Wein für dänische Genießer
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Weinberge sind eher typisch Rheinland als typisch Nordschleswig. Damit hiesige Weinliebhaberinnen und -Liebhaber trotzdem auf ihre Kosten kommen, findet in Christiansfeld jedes Jahr im Sommer das „Vinfestival“ statt, dieses Jahr am vergangenen Wochenende. Wieso die Menschen dafür von weit her kommen.
Im Norden wächst kein Wein und die Däninnen und Dänen trinken sowieso lieber Bier? Stimmt nicht, beweisen nicht zuletzt die etwa 10.000 Menschen, die das Weinfestival in Christiansfeld besuchen. Seit 14 Jahren findet dieses schon statt. „Jede Stadt hat ein Dorffest, wir haben eben ein Weinfest“, sagt Attila Szocska, einer der Veranstaltenden. Es war eines der ersten Weinfestivals in Dänemark. „Es geht nicht nur um den Wein, sondern die Leute mögen auch den sozialen Aspekt und die Musik“.
Vier Weingüter in Deutschland liefern den Wein. Aber warum nicht aus Dänemark? Immerhin ist das Land seit dem Jahr 2000 offizielles Weinanbaugebiet. „Die vier Aussteller sind schon lange dabei, für neue Stände haben wir derzeit einfach keinen Platz“, erklärt Szocska. Dänischen Wein kann man hier trotzdem kosten, am Stand des ortsansässigen Weingeschäfts Donslund Vine. In Szocskas eigenem Verkaufshäuschen gab es unter anderem Wein aus seiner Heimat Ungarn und aus Portugal.
Einer der anwesenden deutschen Winzer ist das Weingut Liebfrauenstiftshof der Familie Schmitt. Sie sind schon von Anfang an mit dabei, fahren jedes Jahr die fast 800 Kilometer von Rheinhessen bis nach Christiansfeld. Warum? „Es ist viel Aufwand, lohnt sich aber. Hier ticken die Uhren anders, die Leute sind gemütlich und relaxed. Das ist in deutschen Städten nicht so“, sagt Heike Schmitt. Sie merkt, dass es für die Leute hier etwas Besonderes ist, und sie sich über das Jahreshighlight freuen.
Das bestätigt Per Wive. Der 78-Jährige wohnt in Christiansfeld und besucht das Weinfest jedes Jahr. „Es ist fantastisch. Vor allem auch, dass dadurch so viele Leute aus anderen Orten in unsere Stadt kommen“, sagt er.
Zu diesen gehören auch die Urlaubsgäste Axel Schmidt und Simon-Gajus Günther aus Herrenhut. Sie sind gerade in der Nähe in einem Ferienhaus untergekommen, und sagen, sie „waren einfach neugierig“ und wollen nun den ein oder anderen Weißwein probieren. Bisher macht das Fest auf sie einen guten Eindruck.