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Corona-Maßnahmen: Ab jetzt entscheidet Schleswig-Holstein selbst

Corona-Maßnahmen: Ab jetzt entscheidet Schleswig-Holstein selbst

Corona: Ab jetzt entscheidet Schleswig-Holstein selbst

shz.de
Kiel/Berlin
Zuletzt aktualisiert um:
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Foto: Carsten Rehder/dpa

Die Zahlen der Neuinfektionen in Schleswig-Holstein sind gering. Solange das so bleibt, wird weiter gelockert.

Ab sofort ist die Zahl 1445 für Schleswig-Holstein das Maß aller Dinge. So viele Menschen im Land dürfen sich innerhalb von sieben Tagen neu mit dem Corona-Virus infizieren, damit ein stufenweiser Lockerungsplan in Kraft bleibt. In den vergangenen sieben Tagen lag die Zahl bei 139.

Ministerpräsident Daniel Günther hält daher das Aufheben von Einschränkungen für die Menschen in der Corona-Krise für „absolut vertretbar“, Schleswig-Holstein sei von der gezogenen Grenze „weit entfernt“. Das erklärte der CDU-Politiker am Mittwoch nach der Videoschalte zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten.

Mehr Entscheidungsspielraum für Länder

Zuvor hatten sich die Regierungschefs auf eine Grenze von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche geeinigt und zugleich beschlossen, den Ländern selbst künftig deutlich größere Entscheidungsspielräume zu geben.

Dies nannte Günther gestern „gerechtfertigt und klug“. Er sei dankbar, dass sich so viele Schleswig-Holsteiner an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten haben. Dadurch könne das Land nun eigenverantwortlich einen zweiten großen Öffnungsschritt gehen. Günther will sich aber auch weiterhin mit seinen norddeutschen Amtskollegen abstimmen, damit die Küstenländer „nah beieinander“ bleiben.

Schnell reagieren

Sollten die Infektionszahlen an einem Ort überproportional ansteigen, dann soll das Gesundheitsamt des zuständigen Landkreises oder kreisfreien Stadt entsprechende Maßnahmen verhängen. Bislang habe man im Land immer erklären können, warum wo Infektionen gehäuft aufgetreten sind. „Es wird wichtig sein, dies weiterhin zu können“, so Günther.

Der Ministerpräsident sagte, dass die Landesregierung am Donnerstag, in ihrer Regierungserklärung vor dem Landtag (ab 9.30 Uhr live hier auf shz.de) einen konkreten Zeitplan für weitere Öffnungen zu präsentieren. Er nannte dabei die Bereiche Schule, Kita und Sport. Zuvor hatte Günther Lockerungen für Gastronomie und Tourismus ab Mitte Mai angekündigt. Ebenfalls ab der zweiten Maihälfte sollen auch Heimspiele des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel ohne Zuschauer stattfinden können.

„Das werden wir in Schleswig-Holstein sicherstellen“, sagte der Ministerpräsident. Zuvor hatten sich die Länderchefs darauf geeinigt, die Fortsetzung der Saison ab Mitte Mai für „vertretbar“ zu halten. Den konkreten Spielplan will die Deutsche Fußball Liga heute auf einer Mitgliederversammlung festlegen.

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