Vogelgrippe auf Amrum

Geflügelpest: Ein Winter mit vielen toten Vögeln

Geflügelpest: Ein Winter mit vielen toten Vögeln

Geflügelpest: Ein Winter mit vielen toten Vögeln

Lotte von Komorski/shz.de
Amrum
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Vor allem Nonnengänse starben an der Geflügelpest. Foto: Naturzentrum

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Weiterhin sind einzelne Weißwangengänse mit Symptomen der Vogelgrippe auf Amrum zu beobachten.

Seit November starben ungewöhnlich viele Wat- und Wasservögel im Kreis Nordfriesland und auf Amrum an der Geflügelpest. Die Vogelgrippe ist eine durch Viren verursachte, anzeige- und bekämpfungspflichtige Tierseuche, die bei Haus- und Wildgeflügel nach teilweise schweren Erkrankungserscheinungen zu massenhaftem Verenden führen kann.

Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzenden Küstengebieten wurden bis Anfang März über 16.500 tote und sterbende Vögel gefunden, die mit dem Virus in Verdacht gebracht werden. Unter den toten Tieren waren vor allem zu Beginn des Ausbruchs auffällig viele Weißwangengänse, gefolgt von Pfeifenten. Im Dezember gingen die Fundzahlen der Weißwangengänse und Pfeifenten stark zurück und wurden abgelöst von außergewöhnlich vielen Funden von Knutts. Seit Ende Dezember sind die Funde infizierter Vögel stark zurück gegangen.

Auf Amrum sah der Verlauf der Vogelgrippe ähnlich aus. Die drei Naturschutzverbände Verein Jordsand, Öömrang Ferian und Schutzstation Wattenmeer meldeten zusammen knapp 400 potentiell infizierte tote oder sterbende Vögel. Darunter waren 56 Prozent Weißwangengänse. Wat - und Wasservögel sind unter den Wildvögeln besonders anfällig für das Virus. Opfer der Vogelgrippe wurde auf Amrum aber auch ein Wanderfalke, der vermutlich an einem Kadaver fraß und über diesen erkrankte.

Eine tote Nonnengans. Foto: Bernd Hälterlein/Naturzentrum

Die Funde infizierter Vögel sind inzwischen auch auf Amrum stark zurück gegangen dennoch können vereinzelt noch Weißwangengänse mit den typischen Symptomen beobachtet werden. Wer ein solches Tier sieht, ist weiterhin dazu aufgerufen, es möglichst mit genauer Ortsangabe dem Ordnungsamt per Mail: oa-amrum@amtfa.de oder unter 04682/941143 zu melden sowie Abstand zu dem Tier zu halten.

Das Sterben der Waldschnepfen wurde durch den kalten Winter verursacht. Foto: Sven Sturm/Florian Teige/Naturzentrum

Vielen Amrumern fielen zudem Mitte Februar tote Waldschnepfen auf, die in Mengen in den Straßengräben lagen. Dieses Sterbeereignis war auch auf dem Festland zu beobachten und ist nicht auf die Vogelgrippe zurückzuführen, sondern auf Nahrungsknappheit während der jüngsten Frostperiode. Gräben entlang von Waldwegen sind ein attraktives Nahrungshabitat für die langschnäbligen Vögel, die im Boden der Gräben nach Würmern stochern. Dass einige der verendeten Vögel nach ihrem Tod ohne Kopf gesichtet wurden, ist vermutlich auf Ratten zurückzuführen.

Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler Institut, informiert auf seiner Internetseite (www.fli.de/de) über aktuelle Forschungsergebnisse zur Geflügelpest. Regelmäßig aktualisierte Daten über den Verlauf der Vogelgrippe speziell im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzenden Küstengebieten befinden sich auf der Internetseite des Nationalparks (www.nationalpark-wattenmeer.de/sh).

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