Verschickungsheime
Bürgermeister von St. Peter-Ording hört Opfer an
Bürgermeister von St. Peter-Ording hört Opfer an
Bürgermeister von St. Peter-Ording hört Opfer an
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Jürgen Ritter nimmt sich persönlich der Aufklärung körperlicher und seelischer Gewalt in Kindererholungsheimen an. Der Bürgermeister von St. Peter-Ording ruft die Bevölkerung auf, bei der Erinnerungsarbeit zu helfen.
Jürgen Ritter, Bürgermeister von St. Peter-Ording, nimmt sich persönlich der Sache an. Am Freitag, 4. Juni, empfing er im Hotel Strandgut Resort Vertreter der bundesweiten Initiative „Verschickungskinder“. Mit dabei waren Diakonin Andrea Streubier, die Gleichstellungsbeauftragte Gudrun Arndt und Gemeindevertreter Peter Arndt.
„Schwarze Pädagogik“ auch in St. Peter-Ording
Die Mitglieder dieser Initiative haben es sich zur Aufgabe gemacht, in den 50er bis 80er Jahren in Kinderheimen erfahrene seelische und körperliche Gewalt aufzuarbeiten. Solche Heime, die die so genannte „schwarze Pädagogik“ verfolgt hatten, gab es auch in St. Peter-Ording, schreibt Ritter in einer Mitteilung an die Husumer Nachrichten.
Dabei werden wir wohl auch auf die Hilfe der einheimischen Bevölkerung angewiesen sein.Jürgen Ritter, Bürgermeister von St. Peter-Ording
Wir wissen, dass ,Fürsorge' für Kinder in Deutschland, auch nach 1945, oft lange weiter in einer unseligen Tradition praktiziert worden ist.Michaela Dinter, Sprecherin der Delegation
Es gelte in Erfahrung zu bringen, was im Namen der Gesundheitsförderung der zur Erholung nach St. Peter-Ording gekommenen Kinder geschehen sei. Die Sprecherin der Delegation, Michaela Dinter, hatte zuvor erklärt: „Wir wissen, dass ,Fürsorge' für Kinder in Deutschland, auch nach 1945, oft lange weiter in einer unseligen Tradition praktiziert worden ist.“
Suche nach alten Akten
Ritter teilte mit, dass er die Thematik auch mit Ministerpräsident Daniel Günther erörtert habe, der die umfassende Aufklärung der damaligen Vorgänge unterstützen wolle. Ritter: „Möglicherweise können auch Archive des Landes, alte Akten der Kreisjugendämter oder der anderen Kommunen, in denen sich derartige Heime befanden, hilfreiche Hinweise geben.“
Die Aufarbeitung der Geschichte mag manchmal mühsam und verstörend sein. Sie ist aber unerlässlich, um inneren Frieden in Gegenwart und Zukunft zu haben.