Corona-Testcenter auf Sylt
Infiziertes Paar: Positiv trotz negativem Schnelltest?
Infiziertes Paar: Positiv trotz negativem Schnelltest?
Infiziertes Paar: Positiv trotz negativem Schnelltest?
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Die Corona-Infektion eines Urlauber-Paars blieb trotz mehreren Schnelltests tagelang unerkannt. Mangelhaft durchgeführte Tests seien nicht Schuld, sagt der Kreis Nordfriesland.
Der laienhafte Blick lässt an der ein oder anderen Teststation Zweifel aufkommen: Hier wird ein bisschen vorne gekratzt, da wird gestochert. Wird wirklich richtig getestet? Oder geht das Stäbchen für den Schnelltest hier und da auch zu schnell aus der Nase?
Schon vor der Modellregion hatte beispielsweise der Geschäftsführer des Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS), Peter Douven, vor nicht korrekt durchgeführten Schnelltests gewarnt und betont, wie wichtig entsprechend geschultes Personal sei.
Geringe Viruslast sorgte für negative Ergebnisse
Mehrere Tage blieb die Corona-Infektion eines Urlauber-Ehepaars, dass auf Sylt zu Besuch war, trotz mehrfacher Schnelltests unentdeckt. Erst ein PCR-Test im Heimatort brachte Aufschluss. Wie konnte es passieren, dass die Tests an mehreren Tagen negativ waren? Laut Kreis Nordfriesland ist die Antwort eindeutig: Es liege an der geringen Viruslast, so Sprecher Hans-Martin Slopianka.
Dass die Tests falsch durchgeführt wurden, hält er für unwahrscheinlich. Den Vorgang des Urlauber-Paars erklärt er so: „Der letzte Test auf Sylt fand am Abreisetag statt. Am nächsten Tag testeten sich die beiden (zu Hause) erneut. Beide waren im Selbsttest positiv.“ Und: „Der Schnelltest schlägt eben erst bei einer gewissen Viruslast an. Deshalb besteht kein Grund, an der Qualität der Teststelle zu zweifeln. Die Infektiosität beginnt übrigens auch erst ab einer höheren Viruslast.“
Der Schnelltest schlägt eben erst bei einer gewissen Viruslast an. Deshalb besteht kein Grund, an der Qualität der Teststelle zu zweifeln.
Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland
Die Testzentren würden zudem vom Gesundheitsamt kontrolliert werden. „Zurzeit machen es auch unsere Kontrollteams vor Ort, die auch die Gaststätten kontrollieren“, so Slopianka.
Mit einer zwei Seiten langen Checkliste wird unter anderem überprüft, ob die räumlichen Gegebenheiten vor Ort (Abstand und Hygiene) eingehalten werden, ob das Personal ordnungsgemäß geschult wurde, welche Tests verwendet werden und wie diese gelagert wurden. Überprüft wird dabei auch die „richtige Abstrichentnahme sowie Auswertung“, wie es in der Checkliste heißt.
Slopianka räumt jedoch auch ein: „Bei rund 170 öffentlichen Stationen und rund 200 nicht-öffentlichen Stationen dauert es natürlich eine Weile, bis man alle besucht hat.“