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Zu wenig Schutz: Kinder sehen gewaltvolle Inhalte in sozialen Medien

Zu wenig Schutz: Kinder sehen gewaltvolle Inhalte in sozialen Medien

Kinder sehen gewaltvolle Inhalte in sozialen Medien

Ritzau/ml
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Instagram, Snapchat, Youtube - Auf welchen Plattformen sind Apenradener Schülerinnen und Schüler unterwegs?
Junge Menschen erzählen in der „DR“-Dokumentationsserie, dass sie in den sozialen Medien Videos von Schießereien, Morden, Selbstverletzungen und Selbstmord sehen (Archivfoto). Foto: Anna Ittner

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Jede beziehungsweise jeder vierte Jugendliche gibt an, im Netz regelmäßig auf „unangenehme Inhalte“ zu stoßen. „DR“ hat Jugendliche gefragt, was für Inhalte das sind, und wie sie daran geraten.

Videos von Schießereien, Morden oder pornografischen Inhalten machen auch vor Kindern und Jugendlichen nicht halt. 

Einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts Epinion zufolge gibt jeder beziehungsweise jede vierte 9- bis 15-Jährige an, jede Woche „unangenehme Inhalte“ im Internet zu sehen. Die Umfrage wurde im Auftrag von „DR“ durchgeführt. 

Jugendliche berichten

Die Studie definiert „unangenehme Inhalte“ zwar nicht weiter, jedoch hat „DR“ zu dem Thema 50 Kinder und Jugendliche für die Dokumentation „Alene hjemme på nettet“ befragt. 

Die Befragten gaben an, dass sie in den sozialen Medien Videos von Gewalt, Schießereien, Morden, Selbstverletzungen, Selbstmord sowie Pornos gesehen haben. 

„Da gibt es Leute, die sich selbst erschießen, und Leute, die mit den Köpfen toter Menschen bowlen“, erzählt etwa die 16-jährige Stephanie.  

Diana (15) sagt, sie hätte ein Video gesehen, in dem ein Mann droht, sich zu erschießen, woraufhin „Hirn und Blut überallhin spritzen“.

Wie stoßen die Jugendlichen auf die Inhalte?

Der Studie zufolge erlebt etwa die Hälfte der Jugendlichen, dass die Videos zufällig auf ihren Bildschirmen erscheinen, wenn sie in den sozialen Medien unterwegs sind.

Andere sagen, dass sie die Videos von Freunden geschickt bekommen oder dass sie in Gruppen geteilt werden, denen die Jugendlichen angehören.

Das sagen die Betreiber der Plattformen

„DR“ hat TikTok, Snapchat und Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, nach den Erfahrungen junger Menschen auf den Plattformen gefragt.

TikTok gibt in einer schriftlichen Stellungnahme an, dass die Plattform 98 Prozent aller schädlichen Inhalte entfernt, bevor sie von Nutzerinnen und Nutzern gemeldet werden.

Gleichzeitig sagt Martin Ruby von Meta, dass Facebook und Instagram jede Stunde 6.000 gewalttätige und grafische Inhalte entfernen.

Die Umfrage von „DR“ basiert auf den Antworten von 1.038 Kindern im Alter von 9 bis 14 Jahren und wurde zwischen Weihnachten und Neujahr vergangenen Jahres durchgeführt.

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