Dänemark ist das Land in der EU, in dem die Bevölkerung die sozialen Medien am meisten nutzt. Das geht aus einer Erhebung des dänischen Statistikamtes Danmarks Statistik hervor, das zwischen April und Juni dieses Jahres mehr als 4.000 Menschen im Alter von 16 bis 74 Jahren befragt hatte. 

Demnach antworteten 91 Prozent auf die Frage, ob sie soziale Medien nutzen, mit Ja. 2022 waren das noch 85 Prozent. 

Mit diesem Ergebnis liegt Dänemark weit über dem EU-Durchschnitt – führt die Rangliste sogar an. Durchschnittlich waren 2022 nämlich 58 Prozent der Menschen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten in mindestens einem sozialen Netzwerk unterwegs. 

Alle 16- bis 19-Jährigen nutzen soziale Medien

Wenig überraschend ist, dass die Nutzung sozialer Medien unter Jugendlichen höher ist als in der Gesamtbevölkerung. Um es auf den Punkt zu bringen: Höher geht nicht. 

Jugendliche bzw. junge Erwachsene zwischen 16 und 19 Jahren haben in der Umfrage zu 100 Prozent angegeben, auf mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet zu sein. Vier von fünf Personen in dieser Altersgruppe gaben sogar an, in mindestens vier verschiedenen Netzwerken ein Profil zu haben. 

Umfrage am DGN

„Der Nordschleswiger“ hat sich bei Jugendlichen am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) in Apenrade umgehört und gefragt, auf welchen Social-Media-Kanälen die Jugendlichen dort unterwegs sind. Hier ist das Ergebnis:

Welche Plattformen werden am meisten genutzt?

Nun bietet das Internet eine Vielzahl an sozialen Netzwerken. Facebook, Instagram und Snapchat sind die Social-Media-Plattformen, die von den insgesamt 4.080 für die Studie befragten Personen am meisten genutzt werden.

Wie ist das Nutzungsverhalten zu bewerten?

Laut Andreas Holbak Espersen, Leiter der Digitalisierungspolitik bei Dansk Industri, zeigen die Zahlen, dass die dänische Bevölkerung digitale Medien generell viel nutzt. Während der Corona-Pandemie hätten auch ältere Menschen die Vorteile sozialer Medien für sich entdeckt. „Vor allem ältere Menschen haben erkannt, dass dies eine Möglichkeit ist, mit der Familie zu kommunizieren, die am anderen Ende des Landes lebt. Es bietet andere Möglichkeiten, eine Gemeinschaft zu bilden.“

Zudem zeigen die hohen Umfragewerte unter jungen Menschen, dass die Nutzung sozialer Medien heutzutage fester Bestandteil des Lebens ist, sagt Malene Charlotte Larsen, Professorin an der Abteilung für Kommunikation und Psychologie an der Universität Aalborg. 

Dass die Zahlen unter Jugendlichen so hoch sind, bewertet die Wissenschaftlerin weder als positiv noch als negativ. Es gebe Studien, die belegen, dass sich ein übermäßiger Konsum sozialer Medien negativ auf das Wohlbefinden auswirkt. Gleichzeitig weisen andere Untersuchungen darauf hin, dass es sich auch negativ auf das Wohlbefinden auswirken kann, überhaupt nicht in den sozialen Medien präsent zu sein.