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Krebsbehandlung: Kaum Fälle von Wartezeitüberschreitung in Süddänemark

Krebsbehandlung: Kaum Fälle von Wartezeitüberschreitung in Süddänemark

Kaum Fälle von Wartezeitüberschreitung in Süddänemark

ghe/Ritzau
Odense
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Die zulässige Wartezeit von 14 Tagen wurde in der Region Süddänemark im vierten Quartal 2022 nur zweimal überschritten. Foto: Ken Treloar/Unsplash

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Nach Wartezeitüberschreitungen bei der Krebsbehandlung im Universitätskrankenhaus Aarhus und weiteren Kliniken haben die Regionen auf Wunsch der Gesundheitsbehörde am Freitag Berichte zum Status quo veröffentlicht. Die Region Süddänemark weist demnach für das vierte Quartal 2022 zwei problematische Fälle aus.

In mehreren Krankenhäusern hatten Krebspatientinnen und -patienten in den vergangenen sechs Monaten die Erfahrung gemacht, dass sie keine konkreten Angebote für eine anderweitige Behandlung erhalten haben, wenn die Krankenhäuser nicht in der Lage waren, dies innerhalb der gesetzlichen Frist von 14 Tagen zu tun. Das zeigt eine Analyse von „Danmarks Radio“.

Neben dem Universitätskrankenhaus Aarhus (AUH) hatten es das Krankenhaus Herlev und das Regionalkrankenhaus Viborg in fünf Fällen versäumt, den Betroffenen innerhalb von zwei Wochen mitzuteilen, wo sie eine Untersuchung oder einen Eingriff vornehmen lassen können.

Am Freitagmittag veröffentlichten alle Regionen auf Ersuchen der dänischen Gesundheitsbehörde Berichte, aus denen hervorgeht, ob es Probleme mit den Wartezeiten und Kapazitäten im Krebsbereich im Allgemeinen gibt. Sie wurden von der Gesundheitsbehörde darum gebeten, nachdem der Fall in Aarhus bekannt geworden war.

Nur wenige Fälle in Süddänemark 

Der Bericht der Region Süddänemark (Syddanmark) umfasst eine Überprüfung aller 1.400 Krebsfälle im vierten Quartal 2022, bei denen die Patientinnen und Patienten eine registrierte Wartezeit auf eine Behandlung von mehr als 14 Tagen hatten, was die maximal zulässige Wartezeit ist.

Ich freue mich, dass es so wenige Fälle gibt, in denen die maximale Wartezeit überschritten wurde.

Kurt Espersen, Konzerndirektor der Region Syddanmark

Die Überprüfung zeigt, dass die Verzögerung 81-mal auf Kapazitätsengpässe zurückzuführen war. In 79 dieser Fälle erhielten die Personen einen Termin und wurden darüber informiert, dass die angebotene Zeit nicht innerhalb der maximalen Wartezeit lag. Dabei betrug die maximale Verzögerung 14 Tage, in der Regel waren es sechs Tage. Diese Menschen wurden auch darüber informiert, dass sie die Möglichkeit hatten, an ein anderes Krankenhaus überwiesen zu werden, was sie jedoch nicht in Anspruch nahmen.

In insgesamt zwei Fällen war die Wartezeit länger als 14 Tage, und die Betroffenen wurden nicht über ihre Rechte informiert, so die Region. Es habe sich um einen menschlichen Fehler gehandelt. Die Verzögerung betrug einen beziehungsweise fünf Tage. Die Überschreitungen wurden nach dem üblichen Verfahren gemeldet.

Fälle in der Region Süddänemark

  • 81 Krebspatientinnen und -patienten wurden zu spät operiert.
  • 79 von ihnen wurden über die Überschreitung der gesetzlich festgelegten Wartezeit informiert und erhielten einen späteren Termin, den die Betroffenen akzeptierten.
  • In zwei Fällen betrug die Wartezeit mehr als 14 Tage, ohne dass die Betroffenen über ihre Rechte informiert wurden.

Quelle: Region Syddanmark

Kaum Wartezeit bis zur Untersuchung

Im Hinblick auf die Wartezeit auf eine Untersuchung hat die Region Süddänemark Stichproben von Darmkrebsfällen im 4. Quartal 2022 und im 1. Quartal 2023 untersucht, die eine registrierte Wartezeit von mehr als 14 Tagen hatten – gemessen vom Eingang der Überweisung bis zur ersten Behandlung. Das Universitätskrankenhaus Odense (OUH) hat auch die Situationen bei Prostatakrebs, Brustkrebs und Blasenkrebs untersucht. Bei einem Prostatakrebs-Fall wurde einmal die maximale Wartezeit überschritten. Auch hier war ein menschlicher Fehler die Ursache.

„Ich freue mich, dass es so wenige Fälle gibt, in denen die maximale Wartezeit überschritten wurde. Natürlich würde ich mir wünschen, dass das nie passiert, aber in den Bereichen, in denen die Wartezeiten für die Behandlung überschritten wurden – wie bei Brust- und Prostatakrebs –, handelt es sich um eine nationale Herausforderung mit Kapazitätsgrenzen“, sagt der Konzerndirektor der Region Syddanmark, Kurt Espersen, laut Pressemitteilung.

Man versuche, diese Herausforderung so gut wie möglich zu lösen – etwa durch Umstrukturierungen und Kapazitätskooperationen zwischen Krankenhäusern, sagt Espersen. Dies habe bereits zu konkreten Ergebnissen geführt, sodass die Region jetzt besser dasteht als während des Berichtszeitraums.

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