Landwirtschaft, Forschung

Einheitliches Saatmuster erhöht Erträge wesentlich

Einheitliches Saatmuster erhöht Erträge wesentlich

Einheitliches Saatmuster erhöht Erträge wesentlich

Paul Sehstedt
Kopenhagen
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Werden Weizen, Soja und Mais in einem einheitlichen Muster ausgesät, entwickeln sich einem Forschungsprojekt, das am Institut für Pflanzen- und Umweltwissenschaft an der Universität Kopenhagen durchgeführt wurde, die Pflanzen schneller und besser. Foto: Paul Sehstedt

Dänisch-chinesisches Forschungsprojekt gelangte zu erstaunlichen Resultaten – hohe Pflanzendichte bedeutet weniger Unkraut.

„Der Krieg findet im Erdboden statt“, erläutert Jacob Weiner, Professor am Institut für Pflanzen- und Umweltwissenschaft an der Universität Kopenhagen, das Resultat eines Forschungsprojekts, das er mit zwei Kollegen aus China durchgeführt hat. Werden Weizen, Soja und Mais in einem einheitlichen Muster ausgesät, entwickeln sich die Pflanzen schneller und besser, so der Forschungsbericht. Dies hat in einem einzelnen Fall bis 60 Prozent höhere Ernteerträge erbracht. Die neue Methode bedeutet, dass die Pflanzen den gleichen Abstand zu allen Seiten halten.

„Der gleichmäßige Abstand bedeutet, dass die Wurzeln sich gleichmäßig und besser entwickeln können“, erklärt Weiner gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Und je dichter die Pflanzen stehen, desto weniger Unkraut wächst mit. Das hat den Vorteil, dass weniger Pestizide eingesetzt werden.“

„Üben die Bodenverhältnisse einen Einfluss auf das Pflanzenmuster aus?“

„Nicht in ausschlaggebendem Maße“, sagt Weiner, „die Feuchtigkeit ist wichtiger für den Pflanzenwuchs.“

„Heißt das, dass auf dem sandigen Boden in Nordschleswig bei viel Niederschlag auch höhere Erträge geerntet werden können, falls das einheitliche Pflanzenmuster verwendet wird?“

„Davon können wir ausgehen“, erwidert der Professor. „Bei geringen Niederschlagsmengen kann mit künstlicher Bewässerung nachgeholfen werden, um ebenfalls bessere Ernteresultate zu erzielen.“

Traditionell legen Sämaschinen die Saatkörner in einem fest parallelen Abstand, doch in der Querlinie liegen die Körner oft dicht nebeneinander, und dies führt somit zu Entwicklungsengpässen. Neu entwickelte Sämaschinen legen die Körner mit einem gleichmäßigen Abstand zu allen Seiten.

Zwar sind diese Maschinen teurer als die herkömmlichen, doch der Mehrpreis wird durch die höheren Erträge viele Male ausgeglichen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Pflanzen durch die schnellere Entwicklung die Nährstoffe besser aufnehmen, und dadurch reduziert sich zum Beispiel das Auswaschen von Stickstoff.

„Der Umwelt wird damit geholfen, weil weniger belastende Stoffe in den Boden geraten“, so Weiner. „Wir erreichen also höhere Erträge und weniger Umweltbelastung gleichzeitig.“

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