Arbeitsmarkt

So viele Menschen wie noch nie wandern nach Dänemark ein

So viele Menschen wie noch nie wandern nach Dänemark ein

So viele Menschen wie noch nie wandern nach Dänemark ein

Kopenhagen
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Noch nie wollten so viele Menschen in Dänemark arbeiten wie in den ersten drei Monaten des Jahres – ein neuer Rekord (Archivfoto). Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

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In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind knapp 22.000 Menschen aus dem Ausland nach Dänemark eingewandert. Das ist ein neuer Rekord, über den sich insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen freuen.

Noch nie zuvor sind so viele Ausländerinnen und Ausländer nach Dänemark gekommen wie im ersten Quartal dieses Jahres. Knapp 22.000 Personen fanden von Januar bis März ihren Weg ins Königreich. 11.506 Personen haben das Land in diesem Zeitraum verlassen. Die meisten von ihnen sind zwischen 20 und 54 Jahre alt und kommen aus Ländern wie Deutschland, Polen, den USA oder Indien zum Arbeiten nach Dänemark.

Das zeigt eine aktuelle Analyse der Branchenorganisation SMV Danmark, in der 18.000 kleinere und mittelständische Unternehmen organisiert sind. Ihrer Ansicht nach ist die hohe Zahl an eingewanderten Menschen eine gute Nachricht.

Mehr Menschen am Arbeitsmarkt gesucht

„Es ist sehr positiv, dass so viele Menschen nach Dänemark kommen. Dänische Unternehmen suchen händeringend Arbeitskräfte. Auch der Staat profitiert durch Steuereinnahmen von ausländischen Arbeitskräften. Ohne die Einwanderung würde der Wettbewerb um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch schärfer ausfallen, was eine Gefahr von übermäßigen Lohnkostensteigerungen und Inflationsdruck mit sich bringen würde. Deshalb sollten wir uns über die Menschen, die ins Land kommen, freuen“, sagt Thomas Gress, Seniorökonom bei SMV Danmark.

Man sollte auch keine Angst haben, dass Däninnen und Dänen dadurch Arbeitsplätze weggenommen würden. Denn wir haben unglaublich viele offene Stellen.

Thomas Gress, Seniorökonom, SMV Danmark

Keine Gefahr für einheimische Arbeitskräfte

Seiner Einschätzung nach haben dänische Firmen Erfolg dabei, ausländische Arbeitskräfte zu rekrutieren, und sie würden damit auch gute Erfahrungen machen. Außerdem könne es einen positiven Effekt haben, wenn sich die nach Dänemark eingewanderten Personen wohlwollend über Dänemark gegenüber Menschen in ihrem Heimatland äußern.

„Man sollte auch keine Angst haben, dass Däninnen und Dänen dadurch Arbeitsplätze weggenommen würden. Denn wir haben unglaublich viele offene Stellen. In fast drei von zehn Versuchen haben dänische Unternehmen keinen Erfolg, wenn sie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutieren wollen“, so Gress.

Noch mehr Geschmeidigkeit gewünscht

Der Branchenverband fordert deshalb, die Regeln für Einwanderinnen und Einwanderer noch geschmeidiger zu gestalten. Beispielsweise solle es künftig nicht mehr möglich sein, eine ausländische Arbeitskraft mit der Begründung abzulehnen, dass sie zu viel verdienen würde.

Mehr als die Hälfte der Migration nach Dänemark erfolgt aus westlichen Ländern, so „Berlingske“. Zusammen mit den Balkanländern und der Ukraine steht diese Gruppe für zwei Drittel der eingewanderten Personen.

Die Zahlen basieren auf einer von Januar bis April durchgeführten Erhebung im Vergleich zur Anzahl registrierter Personen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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