Anpassung der Schulreform

Volksschüler bekommen kürzere Schultage

Volksschüler bekommen kürzere Schultage

Volksschüler bekommen kürzere Schultage

dodo
Kopenhagen
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Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau-Scanpix

Eine Mehrheit im Parlament hat sich auf eine Anpassung der Schulreform von 2013 geeinigt. Die Schultage werden kürzer, und vor allem auf drei Fachbereiche wird künftig ein verstärkter Fokus gelegt. Für die DSSV-Einrichtungen in Nordschleswig gelten die Änderungen hingegen nicht.

Die Schüler in Dänemark dürfen sich künftig über kürzere Schultage freuen. Eine Mehrheit im Parlament aus Regierung, Dänischer Volkspartei, Sozialdemokraten, Radikalen und Sozialistischer Volkspartei hat sich auf eine Anpassung der 2013 eingeführten Schulreform geeinigt.

Damit enden knapp sechsmonatige Verhandlungen, die sogar vom Unterrichtsministerium ins Finanzministerium verlegt werden mussten, weil die Sozialdemokraten unzufrieden mit Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) waren und sich stattdessen Finanzminister Kristian Jensen (Venstre) als Verhandlungsleiter wünschten.

„Keine neue Reform“

„Es ist wichtig zu unterstreichen, dass es sich hierbei nicht um eine neue Schulreform handelt. Es ist eine Anpassung. Wir haben die Probleme, die aufgetreten sind, aufgenommen und gelöst. Die Fachlichkeit und die Flexibilität wurden erhöht“, so Jensen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Die Justierung sieht vor, dass die Schulwochen an den Volksschulen künftig um 2,25 Stunden kürzer sind. Zusätzlich wird es jährlich 90 zusätzliche Stunden in Fremdsprachen in der 5. Klasse, in Kunst in der 6. Klasse und in Geschichte für die Neuntklässler geben. Kommunen und Volksschulen bekommen außerdem mehr Freiheiten in der Gestaltung der Schulwoche.

„Dieser Beschluss hilft denen am meisten, die die Schüler und den lokalen Bedarf am besten kennen“, sagt die Unterrichtsministerin.

SF jubelt

Der Sprecher für Schulpolitik der Sozialistischen Volkspartei, Jacob Mark, ist voll und ganz zufrieden mit der Absprache.

„Ich bin richtig glücklich, dass wir auf die vielen Kinder und deren Eltern gehört haben, die uns immer wieder gesagt haben, dass die Schultage zu lang sind“, so Mark.

Keine Auswirkungen auf deutsche Schulen in Nordschleswig

Auf die deutschen Schulen in Nordschleswig hat die Anpassung hingegen keine Auswirkungen. „Wir sind zwar 2013 auch von der Schulreform betroffen gewesen, aber nicht in dem Maße, dass dies jetzt für uns Relevanz hat. Unsere Schulen fallen unter das Freischulgesetz, und wir werden so weitermachen wie bisher“, so die Schulrätin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Anke Tästensen, gegenüber nordschleswiger.dk. 

Sie hat allerdings Verständnis dafür, dass in die Länge der Schultage nun eingegriffen wurde. „Das kann ich gut nachvollziehen, die langen Schultage waren für viele Schüler eine Belastung, weil sie dadurch deutlich in ihren Freizeit- und Sportaktivitäten am Nachmittag eingeschränkt wurden“, sagt Tästensen.

Auch wenn die Schulen des DSSV nicht von der Justierung betroffen sind, will die Schulrätin den verstärkten Fokus im Bereich Fremdsprachen, Kunst und Geschichte mit den Schulen besprechen und überlegen, ob dies nicht auch an den deutschen Einrichtungen umgesetzt werden sollte. „Das Thema Fokusbereiche ist interessant, wir werden uns bei der Schulleiterdienstbesprechung am Donnerstag damit beschäftigen“, so die Schulrätin.

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