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Staat soll Miteigentümer von Offshore-Windparks werden

Staat soll Miteigentümer von Offshore-Windparks werden

Staat soll Miteigentümer von Offshore-Windparks werden

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die Regierung beabsichtigt „Børsen“ zufolge, eine staatliche Gesellschaft zu errichten, die ein Viertel der künftigen Offshore-Meereswindparks besitzt (Archivfoto). Foto: Bo Amstrup / Ritzau Scanpix/Ritzau Scanpix

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Die Regierung möchte, dass sich der dänische Staat an künftigen im Meer aufgestellten Windparks mit 25 Prozent beteiligt. Die Energiebranche kritisiert die Pläne.

Der dänische Staat sollte einen Teil der künftigen Offshore-Windparks selbst besitzen, genauso wie es auch mit dem Erdöl aus der Nordsee der Fall ist.

Das schreibt Klimaminister Lars Aagaard (Moderate) in einer Antwort an „Børsen“. Die Zeitung hatte aus mehreren Quellen erfahren, dass die Regierung versucht, eine anteilige staatliche Eigentümerschaft an der Energieproduktion aus Windkraft zu schaffen.

Bessere Einsicht in wichtige Infrastruktur

„Unser Ausgangspunkt ist, dass es ein Modell gibt, das dem Staat eine anteilige Eigentümerschaft in Kombination mit einer Konzessionsgebühr ermöglicht“, so Aagaard. Dies würde dem Staat eine bessere Einsicht in diese wichtige Infrastruktur sichern, zudem habe man gute Erfahrungen in der Nordsee gemacht. Auf diese Weise falle der Allgemeinheit ein Anteil am Gewinn zu, der sich aus der Nutzung dänischer Hoheitsgewässer ergebe, bei denen es sich um eine gesamtgesellschaftliche Ressource handele.

Lars Aagaard präzisiert in seiner schriftlichen Stellungnahme jedoch nicht, wie hoch der staatliche Eigentümeranteil ausfallen solle. „Børsen“ zufolge soll sich der Anteil auf 25 Prozent belaufen. Dazu sollen eigens für diesen Zweck vorgesehene Gesellschaften gegründet werden.

Energiebranche skeptisch

Vonseiten der Energiewirtschaft gibt es Kritik an den Plänen.

„Diese Pläne unterstützen wir unmittelbar nicht. Wir sind der Auffassung, dass dadurch eine unnötige Komplexität bei den Ausschreibungsverfahren geschaffen wird, die zu Unsicherheit führt“, sagt der Direktor für nachhaltige Energie von Green Power Denmark, Thomas Aarestrup Jepsen.

Dadurch könnten potenzielle Investoren abgeschreckt werden. Eine staatliche Beteiligung würde stets zu Herausforderungen führen; dies gelte auch in Bezug auf die Regeln für staatliche Subventionen.

Stattdessen gebe es besser geeignetere Lösungen. „Man kann zum Beispiel vereinbaren, dass Gewinne geteilt werden. Oder man stellt Bedingungen an die Betreiber, da es sich um kritische Infrastruktur handelt“, sagt Thomas Aastrup Jensen.

Weitere Offshore-Windparks geplant

In den kommenden Jahren sollen neue Offshore-Windparks errichtet werden, die insgesamt 6 Gigawatt Strom erzeugen können. Zudem wird derzeit über die Errichtung einer Energieinsel bei Bornholm verhandelt, die 3 Gigawatt erzeugen soll.

Im April hatten sich neun Länder, darunter Dänemark, darauf verständigt, doppelt so viel Strom aus Meereswind über der Nordsee zu erzeugen. Damit wollen die neun Länder bis 2030 Kapazitäten von bis zu 130 Gigawatt aus Meereswind schaffen, die bis 2050 auf 300 Gigawatt ausgebaut werden sollen.

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