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Minister: Vergrabene Nerze sind noch kein Umweltrisiko

Minister: Vergrabene Nerze sind noch kein Umweltrisiko

Minister: Vergrabene Nerze sind noch kein Umweltrisiko

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Minks
Aus der Gefangenschaft ins Massengrab: Rund vier Millionen Nerze wurden im vergangenen Jahr in Dänemark getötet und vergraben. (Archivfoto) Foto: Morten Stricker/Ritzau Scanpix

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Wegen Corona-Mutation: Vier Millionen Tierkadaver wurden eiligst unter die Erde gebracht. Eine Gefahr für das Trinkwasser soll nicht bestehen.

Nahrungsmittelminister Rasmus Prehn (Soz.) hat im Rahmen einer parlamentarischen Anhörung am Freitag gesagt, dass die vergrabenen Nerze bei Holstebro und Karup aktuell keine Gefahr für Wasserläufe, Seen und das Trinkwasser darstellen.

Prehn und Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) informierten bei der Beratung über die Umweltgefahren, die von den rund vier Millionen Nerzen ausgehen, die im November und Dezember in Dänemark vergraben wurden.

Die Tiere waren zum Teil mit Covid-19 infiziert, weshalb sämtliche Mink-Zuchten in Dänemark geschlossen und alle Tiere gekeult wurden. Nun sollen sie wieder ausgegraben und anderweitig entsorgt werden.

„Keine Umweltbombe“

„Ich möchte unterstreichen, dass weder für das Trinkwasser noch für das Oberflächenwasser Gefahren bestehen“, so Rasmus Prehn. „Es ist wichtig, die Leute beruhigen zu können, dass es hier keine Umweltbombe gibt“, so der Minister weiter.

Die Kadaver der Tiere, rund 15.000 Tonnen, waren auf militärischem Gelände bei Nørre Felding und Karup im mittleren Jütland vergraben worden.

Anschließend gab es Befürchtungen, dass so viele infizierte Kadaver im Erdboden sich zersetzen und ins Grundwasser, Trinkwasser und umliegende Gewässer sickern würden, etwa einen Badesee bei Holstebro.

Und doch: In einigen Jahren erreichen die Verunreinigungen das Wasser

Und tatsächlich treten Flüssigkeiten aus, sagt Ministerin Wermelin: „Untersuchungen zeigen, dass mancherorts eine Flüssigkeit von den Minks in gebietsnahem Grundwasser festgestellt wurde. Doch für das Trinkwasser stellt das keine Gefahr dar.“

Die Messungen zeigten, so Wermelin weiter, „dass die Verunreinigung auf Sicht eine Gefahr für das Oberflächenwasser darstellen kann. Es gibt aber kein akutes Risiko. Die Verunreinigung wird Wasserläufe erst nach zwei bis drei Jahren erreichen“.

Der Badesee würde laut Ministerin nach sechs bis zehn Jahren erreicht.

Kadaver-Reste werden jetzt verbrannt

Kommende Woche beginnen die Ausgrabungen, dann sollen die Kadaver verbrannt werden. Danach sollen die Gebiete weiterhin auf Verunreinigung hin untersucht werden.

„Man wollte sie am liebsten von Anfang an verbrennen. Aber das ging nicht, also musste man schnell handeln und eine Lösung finden. Die war, dass man die Minks eingrub. Wir haben bei der Maul- und Klauenseuche in den 1980ern auch Kühe eingegraben“, so Rasmus Prehn.

 

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