Covid-19

Gesundheitsminister Heunicke kündigt weitere Maßnahmen an

Gesundheitsminister Heunicke kündigt weitere Maßnahmen an

Gesundheitsminister Heunicke kündigt weitere Maßnahmen an

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) hat am Freitagmittag auf einer Pressekonferenz einen Status zur Corona-Situation in Dänemark gegeben. Foto: Nils Meilvang/Ritzau Scanpix

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Künftig sollen Schulkinder bereits ab der 1. Klasse ein- oder zweimal wöchentlich einen Corona-Schnelltest machen können. Die Epidemiekommission soll zudem prüfen, ob der Corona-Pass auf weitere Bereiche ausgeweitet werden kann.

In den vergangenen 24 Stunden haben sich 4.070 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) auf einer Pressekonferenz am Freitagmittag in Kopenhagen.

Damit liegt die Zahl der Infektionen den zweiten Tag in Folge bei über 4.000 Personen. Eine vergleichbar hohe Zahl an Infektionen hat es vor einem Jahr nicht gegeben, jedoch fallen die Einweisungen in die Krankenhäuser nicht so hoch aus wie im vergangenen Jahr. Aktuell werden 378 Personen mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt, 48 befinden sich auf der Intensivstation.

Fortschritt bei Impfungen

Bei den Impfungen gegen das Coronavirus gibt es seit der jüngsten Pressekonferenz Fortschritte. Seitdem sind mehr als 40.800 Personen mit einer ersten Dosis geimpft worden. Damit liegt die Impfquote jetzt bei 88,4 Prozent.

Dritte Impfung entscheidend

Die Verabreichung einer dritten Impfdosis bezeichnete Heunicke als entscheidend in der Strategie der Regierung. Sie habe eine positive Wirkung auf die älteren Bürgerinnen und Bürger und sichere einen hohen Infektionsschutz und einen guten Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Falle einer Ansteckung.

Heunicke rief deshalb dazu auf, das Angebot für eine dritte Impfung anzunehmen. Eine halbe Million Menschen haben sie bereits erhalten, weitere 450.000 sollen noch bis zum Ende der Woche eine Einladung für eine dritte Impfung bekommen.

Schnelltest für Schulkinder bereits ab der 1. Klasse

Bisher werden Kinder unter zwölf Jahren nicht geimpft.

Um dennoch einen weitgehend normalen Alltag für die Jüngsten in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten, wird die Möglichkeit für einen Schnelltest ausgeweitet, sodass dieser künftig bereits für Schülerinnen und Schüler ab der 1. Klasse möglich sein wird. Bisher bestand dieses Angebot nur für Schulkinder ab dem 9. Lebensjahr. Damit die Kinder getestet werden können, müssen die Eltern ihre Zustimmung erteilen.

Dennoch müsse mit der Schließung weiterer Schulen gerechnet werden, so die Direktorin für Patientensicherheit Anette Lykke Petri.

Heunicke rechnet damit, dass demnächst eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur zur Impfung von Kindern unter zwölf Jahren vorliegt. Dies könne frühestens Ende kommender Woche der Fall sein. Parallel dazu arbeitet die Gesundheitsbehörde an einer fachlichen Einschätzung, sodass ein Impfstart für Kinder unter zwölf Jahren gegebenenfalls relativ zügig umgesetzt werden könnte.

Daneben sollen weitere Schutzmaßnahmen insbesondere im Sport- und Vereinsleben eingeführt werden, wie zum Beispiel das Umkleiden zu Hause. 

Corona-Pass

Der Corona-Pass ist in der vergangenen Woche wieder eingeführt worden. Die Regierung möchte den Pass verpflichtend am Arbeitsplatz einführen, sofern es dafür eine Mehrheit im Folketing gibt. Über ein entsprechendes Gesetz soll das Parlament in der kommenden Woche abstimmen.

Zudem möchte Heunicke die Epidemiekommission bitten, die Gültigkeitsdauer eines negativen Testergebnisses erneut zu bewerten. Zudem will er auch eine Einschätzung von der Kommission einholen, ob der Corona-Pass noch in weiteren Situationen zum Einsatz kommen soll.

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