Enthüllungen

Ex-Ministerin enthüllt: Lehrer-Lockout war vereinbartes Spiel

Ex-Ministerin enthüllt: Lehrer-Lockout war vereinbartes Spiel

Ex-Ministerin enthüllt: Lehrer-Lockout war vereinbartes Spiel

jt/ritzau
Kopenhagen
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Anette Vilhelmsen (l.) mit Ex-Staatsministerin Helle Thorning-Schmidt (m.) und Astrid Krag (r.). Foto: Scanpix

Die frühere SF-Vorsitzende Anette Vilhelmsen kommt in ihrem neuen Buch mit brisanten Enthüllungen: Der sogenannte Lehrer-Lockout 2013 war von vornherein ein vereinbartes Spiel zwischen der Regierung und dem Dachverband der Kommunen.

Fast einen ganzen Monat lang waren damals 50.000 Volksschullehrer von ihrer Arbeit suspendiert – zugleich konnten 557.000 Schüler nicht zur Schule. Die offizielle Ursache des Lockouts waren Unstimmigkeiten über Tarifverträge zwischen dem Landesverband der Kommunen (Kommunernes Landsforening) und der Lehrergewerkschaft (Danmarks Lærerforening).

Doch nun lässt die frühere Regierungspolitikerin Anette Vilhelmsen (Volkssozialisten) den Vorhang fallen. Der ganze Lokout war ein vereinbartes Spiel zwischen Regierungung und KL. Das enthüllt sie in ihrem neuen Buch „Søren og Mette i benlås”.

Sie ist die erste, der zentralen Persönlichkeiten aus der Thorning-Regierung, die nun ein vereinbartes Spiel einräumt. Bisher haben die Spitzenpolitiker unter Thornings SRSF-Regierung jegliche Vorwürfe diesbezüglich zurückgewiesen.

Thorning hatte fehlerhafterweise 2016 in einem Interview mit Politiken erwähnt, dass „wir” (die Regierung red.) den Lockout beschlossen hatten. Diese Aussage wurde wenige Tage später zurückgenommen. Ihr „Zugeständnis” war eine Erleichterung für Vilhelmsen.

„Es war wie eine Erleichterung, als ich das Interview las, weil sie nun endlich die Wahrheit erzählte. Der Lockout war eine Regierungs-Entscheidung”, erzählt Vilhelmsen in ihrem Buch.

Vilhemsen, die zum damaligen Zeitpunkt Beschäftigungsministerin war, akzeptierte die Entscheidung, die Lehrer zu suspendieren und ihre Tarifverträge durch eine Gesetzesänderung umzuschreiben.

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