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Erdrutsch: Jurist soll nun doch die Rolle der Kommune Randers untersuchen

Erdrutsch: Jurist soll nun doch die Rolle der Kommune Randers untersuchen

Erdrutsch: Jurist soll Rolle von Randers untersuchen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Das insolvente Unternehmen Nordic Waste hat große Mengen belastetes Erdreich auf einer Deponie hinterlassen, die ins Rutschen geraten sind. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Die Regierung hat den staatlichen juristischen Berater gebeten, Verantwortlichkeiten im Nordic-Waste-Fall zu untersuchen. Bislang sollte die Kommune Randers ausgespart werden. Die Dinge haben sich aber entwickelt.

Die Zeitung „Ekstra Bladet“ hat zugegeben, einen Anhänger mit Pferdeäpfeln vor das Haus des Nordic-Waste-Haupteigentümers in Middelfart gestellt zu haben – verbunden mit der Aufforderung, seinen Dreck wegzumachen, dann würde man das Gleiche tun. Gemeint ist der mittlerweile international bekannte Erdrutsch auf einer Deponie bei Randers.

Am Montag hatte die Kanzlei Codex auf einer Pressekonferenz erklärt, dass die Kommune Randers keine Schuld am Erdrutsch trage. Die Kommune selbst hatte die Anwaltskanzlei beauftragt, eine Prüfung vorzunehmen. Codex weist auf einen Umstand hin: Die Kommune habe eine Genehmigung erteilt und dabei einen maximalen Winkel angegeben, bis zu dem die Deponie mit Erdreich aufgefüllt werden durfte. An diesen (flachen) Winkel hat sich Codex zufolge Nordic Waste aber nicht gehalten. Die Beratungsfirma Cowi hatte darauf aufmerksam gemacht, dass es vermutlich keinen Erdrutsch gegeben hätte, wäre der geforderte Maximalwinkel der deponierten Erde eingehalten worden.

Das Unternehmen Nordic Waste dementierte am Montag, gegen die Genehmigungsauflagen verstoßen zu haben. Die Kommune Randers hat angekündigt, das Unternehmen Nordic Waste anzuzeigen.

Nun will die Regierung die Rolle der Kommune doch untersuchen. Umweltminister Magnus Heunicke (Soz.) kündigte dies in einem schriftlichen Kommentar gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“ an. Es gab Kritik an der Kommune, was deren Aufsicht angeht. Die Zeitung „Berlingske“ berichtete, dass die Kommune Randers bei 17 Kontrollen der Deponie von Nordic Waste keine eigentlichen Berichte verfasst habe, obwohl die Umweltbehörde solche vorschreibt.

Bislang sollte der staatliche juristische Berater (kammeradvokaten) die Sache untersuchen, ohne die Kommune einzubeziehen. Noch am Freitag, als die Regierung eine Untersuchung durch den Kammeradvokaten ankündigte, sah Umweltminister Heunicke auch keinen Anlass dazu. Eine politische Mehrheit ist mittlerweile aber der Meinung, dass die Rolle der Kommune untersucht werden sollte. Nun gab es offenbar in der Regierung einen Sinneswandel.

Die Polizei teilte unterdessen mit, der Pferdemist vor dem Anwesen in Middelfart sei entfernt und man gehe der Sache nach.

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