Coronavirus
Folketing berät über die Zukunft der Nerzzucht
Folketing berät über die Zukunft der Nerzzucht
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Das Coronavirus breitet sich nicht nur über den Menschen aus, auch Nerze können es übertragen. Nachdem Virusmutationen aufgetreten waren, ordnete die Regierung die Tötung sämtlicher Nerzbestände im Land an. Nun hofft die Branche auf einen Neubeginn. Die Infektionsschutzbehörde hat am Vormittag ihre Sicht dargelegt.
Am Dienstag beraten im Folketing die Mitglieder des Umwelt- und Nahrungsmittelausschusses darüber, ob in Dänemark wieder Nerze gezüchtet werden dürfen. In der Corona-Krise hatte die Regierung ein mittelfristiges Zuchtverbot verhängt. Dieses besteht seit November vergangenen Jahres, als sich das Coronavirus in den Nerzfarmen ausbreitete und sich Virusmutationen zeigten, die die Behörden als beunruhigend einstuften. Daraufhin wurden alle Nerzbestände getötet.
Nun muss der genannte Ausschuss entscheiden, ob das Zuchtverbot verlängert oder den Züchtern ein Neuanfang erlaubt wird.
Risikobewertung vom SSI unverändert
Zunächst wird am Dienstag die dänische Infektionsschutzbehörde (SSI) den Parteien im Parlament ihre Risikoeinschätzung zum Thema erläutern. Danach wird die Politik über eine mögliche Wiederaufnahme der Nerzzucht verhandeln.
Im Juni warnte das SSI noch, dass eine solche Wiederaufnahme „für Menschen zu einem Gesundheitsrisiko führen kann, dessen Ausmaß nicht bekannt ist.“ An dieser Aussage hält das SSI fest, das erfuhr die Nachrichtenagentur „Ritzau" am späten Dienstagvormittag.
Nerzbranche hofft auf Neustart
Der Branchenverband der Züchter, Danske Mink, arbeitet an einem Zuchtstart zum Jahreswechsel und hofft, dass das SSI seine Einschätzung präzisiert, so die Formulierung des Verbandes, da nach Sicht des Zuchtverbandes das SSI die Impfsituation in Dänemark und die Zahl der Tiere falsch eingeschätzt hat.
Die Vorsitzende von Danske Mink, Louise Simonson sagte der Nachrichtenagentur „Ritzau“: „Ich hoffe, dass die Risikobewertung, die heute diskutiert wird, mit dem eigentlichen Risiko übereinstimmt.“
Ungefähr 1.000 Nerzzüchter gab es in Dänemark vor der Vernichtung der Zuchtbestände. Damals war Dänemark der weltgrößte Produzent von Nerzfellen. Wie viele Züchter nun bereit wären, neu zu beginnen, sollte die Politik grünes Licht geben, kann Louise Simonsen vor den Gesprächen im Folketing nicht sagen. Sie rechnet damit, eine Zahl nennen zu können, wenn es grünes Licht gibt.
Eine Mehrheit im Folketing hatte sich im Januar für eine Entschädigung der Nerzzüchter in Höhe von 18,8 Milliarden Kronen ausgesprochen. Es wird erwartet, dass zwischen 10,9 und 11,9 Milliarden Kronen direkt an die Züchter fließen.
Aktualisiert am Dienstag, 28. September, um 11 Uhr