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Kommunen wollen wissen, wie es bei der Arbeitsvermittlung weitergeht

Kommunen wollen wissen, wie es bei der Arbeitsvermittlung weitergeht

Kommunen wollen wissen, wie es weitergeht

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Peter Rahbæk Juel (Soz.), Bürgermeister von Odense und KL-Arbeitsmarktausschussvorsitzender, ist der Auffassung, dass die neue Regierung zuerst sagen sollte, wie es ohne die jetzigen Jobzentren weitergeht, bevor sie von Einsparungen redet. Foto: Bo Amstrup / Ritzau Scanpix/Ritzau Scanpix

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Die neue dänische Regierung will die Jobcenter abschaffen, die bislang die Arbeitsvermittlung geleistet haben. Das soll Geld sparen. Die Kommunen wollen die Vermittlung übernehmen, fordern aber von der Regierung Aufklärung darüber, was sie sich nun vorstellt.

Die Kommunen im Land möchten wissen, wie die Arbeitsvermittlung ablaufen soll, wenn die neue dänische SVM-Regierung die bisherigen Jobcenter abschafft. Die Regierung mit den involvierten Parteien Sozialdemokratie, Venstre und Moderate rechnet zum einen mit einer Einsparung von 3 Milliarden Kronen, zum anderen soll den Kommunen mehr Freiraum gewährt werden, die Arbeitsvermittlung selbst zu organisieren.

Peter Rahbæk Juel, Bürgermeister von Odense und Vorsitzender des Arbeitsmarktausschusses des Verbandes der Kommunen (Kommunernes Landsforening, KL), zeigt sich in der Zeitung „Berlingske“ befremdet, dass die Regierung eine Einsparsumme nennt, noch bevor klar ist, wie die Alternative zum Jobcenter aussehen soll.

Auch in Sonderburg (Sønderborg) wartet man gespannt auf den Regierungsplan, wie „Der Nordschleswiger“ im Dezember berichtete.

KL-Ausschussvorsitzender Peter Rahbæk Juel sagte der Zeitung „Berlingske“: „Faktisch müssen wir 40 Prozent bei der Arbeitsvermittlung einsparen, weil das Geld in die Arne-Pension fließen soll. Doch wir wissen weder, was das Ziel ist, noch wie wir zu diesem gelangen sollen.“

Falsche Reihenfolge für Juel

Seiner Auffassung nach ist das Risiko hoch, dass das Augenmerk auf Einsparungen gelegt wird und nicht auf die Arbeitsvermittlung.

Allerdings sind die Kommunen weiterhin der Meinung, dass die Arbeitsvermittlung in ihren Händen liegen sollte. Peter Rahbæk Juel begründet dies damit, dass die Kommunen den Bedarf der Firmen vor Ort kennen würden.

Seiner Ansicht nach sollten die Kommunen freier bei der Arbeitsvermittlung operieren können. Kommunen sollten Geld erhalten, wenn sie eine arbeitslose Person vermitteln konnten.

Auch sollten sich, so Juel, das Parlament und die Regierung nicht einmischen, wenn eine Kommune schlechte Ergebnisse bei der Arbeitsvermittlung abliefere. Stattdessen sollten Wählerinnen und Wähler in der kommenden Kommunalwahl die Leistungen bewerten. Auch sollte es die Regierung seiner Meinung nach unterlassen, mit neuen Gesetzen einzugreifen, wenn mal wieder ein Fall, in dem etwas schieflief, in den Medien veröffentlicht wird.

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