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Island und Dänemark wollen gemeinsam überwachen

Island und Dänemark wollen gemeinsam überwachen

Island und Dänemark wollen gemeinsam überwachen

Ritzau/hm
Kopenhagen/Reykjavik
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Verteidigungsminister Morten Bødskov hat mitgeteilt, dass Island und Dänemark nun gemeinsam das Seegebiet und den Luftraum in der Arktis überwachen wollen. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Dänemark hat in jüngster Vergangenheit eine Reihe verteidigungspolitischer Entscheidungen getroffen. Nun gibt es eine neue: Island und Dänemark wollen die Arktis gemeinsam gründlicher überwachen, denn die gerät ins Blickfeld verschiedener Mächte.

Wie das dänische Verteidigungsministerium mitteilt, haben Dänemark und Island den Austausch von nachrichtendienstlichen Informationen vereinbart. Mit der neuen Absprache wollen die beiden Länder die Überwachung der Arktis verbessern.

Überwachung der See und des Luftraumes

Man sei in einer außergewöhnlichen Situation, es gebe Krieg in Europa, Europas Sicherheit sei bedroht, so Verteidigungsminister Morten Bødskov (Soz.). Seinen Worten nach stellt die Überwachung der Arktis ein wichtiges Element der Streitkräftearbeit dar. Die Vereinbarung mit Island werde die Arbeit des Nachrichtendienstes stärken, ist Bødskov überzeugt. Unter anderem soll die Überwachung in der Luft russische Kampfflugzeuge und unter Wasser russische U-Boote aufspüren.

Bislang arbeitet Dänemark mit der isländischen Küstenwache nur im Bereich Umweltverschmutzung, Fischereiaufsicht und Rettung zusammen.

Die Arktis gerät zunehmend ins Augenmerk der drei Großmächte USA, Russland und China. Die Erderwärmung führt zu weniger Eis in der Arktis, was den Zugang zu Bodenschätzen ermöglicht und neue Seefahrtwege öffnet. Als Folge davon haben sich die Aktivitäten von fremden Mächten dort deutlich erhöht. Nun will das Verteidigungsministerium gegensteuern und die dänische Präsenz dort stärken.

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