Kinderbetreuung

Kritik an geplantem Tablet-Verbot in Kitas

Kritik an geplantem Tablet-Verbot in Kitas

Kritik an geplantem Tablet-Verbot in Kitas

Kopenhagen
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Die Kinder in den Kitas sitzen nur kurze Zeit mit dem Tablet. Foto: Kim Haugaard/Midtjyske Medier/Ritzau Scanpix

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Die Pläne von Unterrichtsminister Mattias Tesfaye, Tablets und Computer in Kindertagesstätten zu verbieten, stößt beim pädagogischen Personal auf wenig Gegenliebe. Eine Studie zeigt, dass Kinder in Krippen und Kitas zwischen null und zehn Minuten täglich vor dem Bildschirm verbringen.

Die Vorsitzende der Pädagogengewerkschaft Bupl, Elisa Rimper, mag sich nicht so recht mit den Regierungsplänen, Tablets aus Kitas und Kinderkrippen zu verbannen, anfreunden. Kinder- und Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Soz.) sagte am Montag, er wolle iPads und Computer in Kindereinrichtungen verbieten.

„Ich bin einig, dass Kinder nicht ihre gesamte Kindheit vor dem Bildschirm verbringen sollen. Aber es gibt keine Hinweise darauf, dass Kinder in den Kindergärten oder Krippen allein vor dem Bildschirm hocken“, sagt sie zu „Ritzau“.

Wenige Minuten vor dem Bildschirm

Forschungsergebnisse unterstützen die Einschätzung der Gewerkschafterin. Eine Studie des Pädagogischen Instituts der Universität Aarhus aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Bildschirme in den Kindereinrichtungen nur eine geringfügige Rolle spielen.

„Wir haben festgestellt, dass die Schirmzeit in Kitas und Krippen sehr kurz ist. Und wenn Schirme genutzt werden, dann meist, um etwas nachzuschlagen, oder wenn auf einem großen Bildschirm die Anleitung für einen gemeinsamen Tanz gezeigt wird“, sagt Andreas Lieberoth laut „DR“. Er ist einer der drei Autoren der Studie.

Wenn man etwas begrenzen möchte, von dem man annimmt, dass es schädlich ist, ergibt das nur Sinn, wenn es tatsächlich existiert und wenn es wirklich schädlich ist.

Andreas Lieberoth

Die Studie zeigt, dass die meisten Kinder zwischen null und zehn Minuten täglich vor dem Bildschirm verbringen. In der überwiegenden Anzahl der Institutionen werden Tablets für die pädagogische Arbeit eingesetzt. Jede zehnte Einrichtung verwendet keine digitalen Medien.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die meisten Kindereinrichtungen die digitalen Medien so nutzen, dass Kinder nur selten lange oder allein vor dem Bildschirm sitzen, und dass die Geräte als Teil von gemeinsamen Aktivitäten genutzt werden, aber nicht als ‚Kinderbetreuer‘“, so die Schlussfolgerung der Studie.

Tablet im Naturkindergarten

Lieberoth warnt, man würde mit einem Verbot versuchen, imaginäre Probleme zu lösen.

„Wenn man etwas begrenzen möchte, von dem man annimmt, dass es schädlich ist, ergibt das nur Sinn, wenn es tatsächlich existiert und wenn es wirklich schädlich ist“, so der Experte zu „DR“.

Bupl-Chefin Rimper teilt die Einschätzung, dass Tablets in erster Linie für pädagogische Zwecke eingesetzt werden. Als Beispiel nennt sie den Naturkindergarten, wo man nachschlägt, welches Tier die Kinder gerade entdeckt haben.

„Mein Eindruck ist, dass wir Apps und Bildschirme einsetzen wie früher Bücher“, sagt sie.

Rimper meint, man solle sich auf die Einschätzung der Pädagoginnen und Pädagogen verlassen, wann der Einsatz von digitalen Medien sinnvoll ist und wann nicht.

„Vor allem meine ich, die Zeit vor dem Schirm muss in den Familien begrenzt werden.“

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