Coronavirus
Experte: Neue Teststrategie wird 100 Milliarden Kronen kosten
Experte: Neue Teststrategie wird 100 Milliarden Kronen kosten
Experte: Neuer Testplan wird 100 Milliarden Kronen kosten
Die am Mittwoch von der dänischen Regierung vorgestellte neue Corona-Teststrategie sorgt für Skepsis. Wirtschaftsexperten halten sie sogar für „unrealistisch“ und „wahnwitzig“.
Um den Lockdown beenden und das gesellschaftliche Leben bald wieder öffnen zu können, plant die dänische Regierung, dass alle Bürger künftig zweimal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. Das hat Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz gesagt.
Nach Einschätzung des Wirtschaftsexperten Jakob Kjellberg vom Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt (Vive) würde dieses Vorhaben den Staat rund 100 Milliarden Kronen pro Jahr kosten, genauso viel wie der Betrieb des gesamten Gesundheitswesens in Dänemark. Er hält die neue Teststrategie deshalb für unrealistisch.
Kjellberg: Zwölf Millionen Tests nicht realistisch
Der Zeitung „Berlingske“ sagte Kjellberg: „Die Vorstellung, wir könnten das derzeitige Niveau von rund einer Million Corona-Tests pro Woche auf wöchentlich zwölf Millionen anheben, ist für mich, ganz einfach gesagt, nicht realistisch.“
Er weist zudem darauf hin, dass es „völlig unverhältnismäßig“ zu sein scheint, wenn man in einem Zeitraum, in dem viele geimpft werden, die Zahl der Tests verzehnfachen möchte.
Bei einem derzeitigen Preis von 150 Kronen pro Test würden wöchentlich 12 Millionen Tests rund 100 Milliarden Kronen kosten. Dabei seien Zeit- und Transportkosten der Bürger, um zu den Testzentren zu gelangen, noch nicht mit eingerechnet, so der Experte.
Weitere Kosten
„Diese Kosten könnten noch einmal dieselbe Größenordnung haben, sodass es richtig viel Geld ist, über das wir hier sprechen“, sagt Kjellberg.
Peter Kamp Bus, Dozent an der Universität Roskilde, meint, dass die neue Teststrategie sich „schlicht und einfach nicht umsetzen lässt“.
„Der Preis dafür ist vollständig wahnwitzig. Das wären rund 200 Millionen Kronen pro Tag. Außerdem ist das überhaupt nicht notwendig“, so Busk zur Zeitung „Jyllands-Posten“, mit Hinweis darauf, dass derzeit nur rund 0,3 Prozent aller durchgeführten Corona-Tests in Dänemark positiv sind.