Covid-19

Verstoß gegen Corona-Regeln: Doch keine dänischen Ski-Touristen angezeigt

Verstoß gegen Corona-Regeln: Doch keine dänischen Ski-Touristen angezeigt

Dänische-Ski-Touristen in Österreich doch nicht angezeigt

Apenrade/Kopenhagen/Innsbruck
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Skifahren in Österreich mitten in der Pandemie: für Jugendliche aus dem Ausland kann das teuer werden. (Symbolfoto) Foto: Alex Halada/Ritzau Scanpix

Insgesamt 96 vorwiegend junge Urlauberinnen und Urlauber aus mehreren Ländern sind in Österreich angezeigt worden. Unter den mutmaßlichen Tätern sollten ersten Berichten zufolge auch mehrere dänische Staatsbürger gewesen sein. Mette Frederiksen fand das nicht in Ordnung. Nun steht fest: Dänen waren nicht unter den Angezeigten.

In Österreich Skifahren, Snowboarden und Partys feiern – das wollen sich einige Jugendliche aus halb Europa trotz der geltenden Pandemie-Restriktionen nicht nehmen lassen.

Nach Informationen der österreichischen Polizei sind nun gegen insgesamt 96 Bürger unterschiedlicher EU-Länder, Anzeigen wegen Verstoßes gegen die österreichischen Corona-Verordnungen (u. a. auch Einreiseverordnung) erstattet worden. Das Strafmaß beträgt laut österreichischem Epidemiegesetz bis zu 2.180 Euro, das entspricht etwa 16.200 Kronen.

Wie die dänische Nachrichtenagentur „Ritzau“ am Sonnabendnachmittag entgegen voriger anderslautender Berichterstattung mitteilt, finden sich unter den Angezeigten keine dänischen Staatsbürger.

Es seien, so der Sprecher der Tiroler Polizei zur amerikanischen Nachrichtenagentur „Reuters“, zwar Dänen unter den von der Polizei bei einer Razzia am Freitag Kontrollierten gewesen, doch eine Anzeige sei gegen keinen von ihnen erstattet worden. Unter den Angezeigten sei der größte Teil aus Deutschland gekommen.

Viele der jungen Menschen sind derweil nicht nur zum Feiern und Sporttreiben in Österreich – sie sind auf Arbeitssuche. In normalen Wintern werden in den österreichischen Skigebieten zahlreiche Saisonarbeitskräfte gebraucht. Doch das ist dieses Jahr nicht der Fall.

Innenminister: Verhalten muss bestraft werden

„Wer sich nicht an die COVID-19-Maßnahmen hält und sich damit ungerechtfertigt im Land aufhält, muss auch bestraft werden. Wir werden auch weiterhin ein Auge darauf haben, dass die Bestimmungen zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten werden“, so Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonnabend in einer Pressemitteilung.

Bürgermeister empört über Urlauber – und Vermieter

Wie der Bürgermeister von Sankt Anton, Helmut Mall, laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ kürzlich sagte, hielten sich unter den geschätzten 300 Ausländern in dem Ort derzeit ein großer Teil Dänen auf.

In Sankt Anton sind sämtliche Hotels geschlossen – dennoch finden die vorwiegend jungen Menschen Unterkünfte in privat vermieteten Wohnungen im Ort.

Der „Tiroler Tageszeitung“ sagte der Bürgermeister: „Offenbar kursieren Tipps im Internet, wie man Verbote umgeht und unbehelligt nach St. Anton kommt, nämlich mit dem Zug aus Zürich.“ 

Mall ist auch über die Vermieter empört. Es gebe, so der Bürgermeister, „Fotos, wo 30 bis 40 Partygäste zu sehen sind.“

„Dass eine einzige Razzia von Polizei und Bezirksbehörde in St. Anton zu 96 Anzeigen geführt hat, macht deutlich, wie wichtig ein hartes Vorgehen ist. Für das Land Tirol sind Umgehungen der geltenden COVID-Verordnungen absolut inakzeptabel. Es gibt klare Regeln, die für alle gelten und auch einzuhalten sind. Bei COVID-Verstößen gibt es null Toleranz“, so Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer Pressemitteilung zum Thema.

Frederiksen: Nicht in Ordnung

Auch Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hat sich zu der Sache geäußert. In den sozialen Medien schreibt sie: „Gibt es Jugendliche, die zum Skiurlaub nach Österreich gefahren sind? Offenbar. Ist das in Ordnung? Nein.“

Sie unterstreicht zugleich, dass „die allermeisten Kinder und Jugendliche“ sich an die Regeln halten würden und weder nach Österreich noch nach Dubai reisten. 

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde nach der Klarstellung durch die Tiroler Polizei um 16:08 Uhr umgeschrieben.

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