Sabotage

Nordstream 1 und 2: Auch ein Jahr nach den Anschlägen stehen Täter nicht fest

Nordstream 1 und 2: Auch ein Jahr nach den Anschlägen stehen Täter nicht fest

Nordstream: Ein Jahr nach den Anschlägen

Ritzau/hm
Kopenhagen/Berlin/Stockholm
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In der Nacht zum 26. September 2022 kommt es in der Ostsee in der Nähe der dänischen Insel Bornholm zu einer ersten Explosion, es folgen weitere. Foto: Danish Defence Command/Reuters/Ritzau Scanpix

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Die Bilder gingen um die Welt, Gas blubberte vor einem Jahr in Massen aus der Ostsee. Schnell stand fest, Explosionen hatten Löcher in die Pipelines geschlagen. Aber wer hat die Sprengsätze gelegt? Mit dem Finger wird auf verschiedene Länder gezeigt.

Ein Jahr nach den Sabotageakten auf die Erdgaspipelines Nord Stream 1 und 2 ist immer noch nicht klar, wer hinter den Anschlägen steckt. Dänemark, Schweden und Deutschland untersuchen weiterhin, jedes Land für sich, die Sabotageaktionen. Sowohl von schwedischer als auch von deutscher Seite sollen dem Vernehmen nach bald Resultate präsentiert werden.

Schweden und Dänemark starteten Ermittlungen, da sich die Lecks der Pipelines, durch Explosionen ausgelöst, in ihren Außenwirtschaftszonen befinden. Deutschland untersucht, weil die Energiepolitik des Landes auf den beiden Pipelines ruhte.

Neu ist: Staatsanwalt Mats Lungqvist aus Schweden äußerte am 20. September die Hoffnung, dass sein Land die Untersuchung der Explosionen an den Pipelines zum Jahreswechsel abschließen kann.

Viele Theorien im Umlauf

Deutsche Ermittlerinnen und Ermittler hatten in der Vergangenheit auf einer Jacht Sprengstoffspuren gefunden. So berichteten „Der Spiegel“ und das „ZDF“ im Sommer, dass die Mieter des Bootes Ukrainer waren, mit falschen Pässen aus Moldawien. Offenbar sollte die Identität der Personen, die die Jacht nutzten, verschleiert werden. Deutsche Behörden bestätigten dies aber nicht.

Die dänische Marine gab auf Anfrage der Presse zu, dass sie Fotos eines russischen Schiffes im Seegebiet bei Bornholm aufgenommen hatte, das imstande sein soll, Mini-U-Boote zu transportieren und ins Wasser zu bringen.

Auch gibt es die Vermutung, dass die USA oder Großbritannien hinter den Anschlägen stecken könnten. Unter anderem hatte eine Aussage des US-Präsidenten von Februar vergangenen Jahres Aufmerksamkeit erregt, in der der Präsident die Zukunft der Pipeline Nord Stream 2 infrage stellte, sollte es zu einem Angriff Russlands auf die Ukraine kommen.

Russlands Außenminister kritisierte zuletzt das Ausbleiben der Ergebnisse und warf den Ländern Vertuschung vor.

In Dänemark untersuchen die Polizei von Kopenhagen, der polizeiliche sowie der militärische Nachrichtendienst die Vorfälle. Sie wollen sich derzeit nicht zum Thema äußern.

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