Gesundheit
Deutsche sind größte Gruppe unter ausländischen Ärzten in Dänemark
Deutsche sind größte Gruppe unter ausländischen Ärzten in Dänemark
Ausländische Ärzte: Deutsche ganz vorn
Jeder fünfte Arzt in ländlichen Kommunen hat im Ausland studiert. Landesweit sind neun Prozent ausländische Mediziner im Einsatz.
In Dänemark hat sich die Zahl der Ärzte, die ihre Ausbildung außerhalb Dänemarks absolviert haben, in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Das zeigt eine neue Untersuchung des statistischen Amtes Danmarks Statistik, aus der „Jyllands-Posten“ zitiert. Insgesamt sind im dänischen Gesundheitswesen Ende 2017 gut 2.100 Mediziner mit einem ausländischen Examen tätig gewesen, das ist gegenüber 2010 ein Plus von 19 Prozent. In Zahlen ein Zuwachs um 300. Neun Prozent der Ärzte haben ausländische Examen. Die größte Ausländergruppe unter den in Dänemark tätigen Ärzten sind deutsche Mediziner.
Es sind insgesamt 247 Ärztinnen und Ärzte. Auf Platz zwei folgen polnische Medizinerinnen und Mediziner. Die meisten Ärzte mit Ausbildung außerhalb Dänemarks stammen aus Europa. Mediziner, die weder in den nordischen Staaten noch in den Staaten der Europäischen Union ausgebildet worden sind, müssen vor Aufnahme einer Tätigkeit in Dänemark eine Autorisation erwerben. Sie müssen eine Sprachprüfung auf Dänisch bestehen, eine medizinische Fachprüfung absolvieren und einen Kursus zum Thema dänische Gesundheitsgesetze besuchen.
Fachärztemangel wird größer
Nach Angaben des Vorsitzenden des dänischen Ärzteverbandes „Lægeforeningen“ zeigt der steigende Anteil ausländischer Kollegen in der dänischen Ärzteschaft, dass sich der Mangel an Fachärzten hierzulande verstärkt hat. „Es spiegelt sich darin wider, dass man nicht in der Lage war, den Bedarf durch im Inland ausgebildete Ärzte zu decken. Deshalb musste man freie Stellen durch im Ausland ausgebildete Ärzte decken. Das dänische Gesundheitswesen ist ganz abhängig von unseren ausländischen Kollegen“ , so Andreas Rudkøbing.
Er fordert im Namen seines Verbandes, dass auch die Ärzte aus EU-Staaten eine Sprachprüfung bestehen müssen, bevor sie in Dänemark ihren Beruf ausüben. „Jyllands-Posten“ berichtet, dass besonders viele ausländische Mediziner im ländlichen Raum Dänemarks im Einsatz sind. Sie scheinen eher bereit zu sein, in kleinen Städten und Dörfern tätig zu sein als dänische Ärzte. In ländlichen Kommunen sind 18 Prozent der Ärzte nach Studium im Ausland nach Dänemark gekommen.
Auf der Insel Ærø sind drei von neun dort tätigen Ärzten im Ausland ausgebildet worden. In der Kommune Sonderburg sind von 248 dort tätigen Ärzten 73 an ausländischen Universitäten ausgebildet worden. Deutsche Ärzte zieht es teilweise nach Nordschleswig wegen der Grenznähe, was Grenzpendeln ermöglicht.