Covid-19

Belegte Betten: Regionen arbeiten mit ihren eigenen Corona-Zahlen

Belegte Betten: Regionen arbeiten mit ihren eigenen Corona-Zahlen

Belegte Betten: Regionen arbeiten mit eigenen Corona-Zahlen

dodo
Kopenhagen
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Es gibt Kritik an den SSI-Zahlen der eingewiesenen Corona-Patienten. Foto: Emil Agerskov/Ritzau Scanpix

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Die Direktorin der Region Hauptstadt wirft dem SSI vor, dass die ausgewiesene Zahl der Corona-Krankenhauspatienten missverständlich und ungenau ist. Auch in Süddänemark verlässt man sich nicht auf die Zahlen der Behörde, sondern bemisst die Lage selbst.

Die landesweiten Zahlen zu den stationären Coronavirus-Patienten überschätzen den Druck auf das Gesundheitssystem.

So lautet die Kritik aus der Region Hauptstadt in Richtung des Staatlichen Serum Instituts (SSI). Die Region verwendet deshalb selbst lediglich eigene Zahlen, die nur Patienten zählen, die aufgrund – und nicht mit – einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Das berichtet die Zeitung „Berlingske“.

Am 22. Dezember wurden in der Hauptstadtregion laut einer Erklärung des SSI 265 Corona-Patienten ins Krankenhaus eingewiesen.

Corona oft nicht der Hauptgrund

Doch laut Angaben der Region Hauptstadt mussten nur 182 Patientinnen und Patienten aufgrund einer Corona-Erkrankung ins Krankenhaus. Somit wird aus Sicht der Region fast jeder Dritte aus anderen Gründen als dem Coronavirus stationär behandelt.

So wurden beispielsweise 38 Patienten in Psychiatrien positiv auf das Coronavirus getestet.

Die Konzerndirektorin der Region Hauptstadt, Dorthe Crüger, sagt, die Zahlen von SSI seien „irreführend", weil sie auch die Personen enthalten, die aus anderen Gründen aufgenommen wurden.

„Die Zahlen des SSI sind zu ungenau, wenn sie auch stationäre Patienten beispielsweise in psychiatrischen Stationen, Entbindungsstationen und orthopädischen Operationsabteilungen enthalten, wo Leute mit einem schweren Knochenbruch eingewiesen sein können, und man Corona bei ihnen zufällig findet“, sagt sie zu „Berlingske“.

Auch Süddänemark zählt selbst

Auch in Süddänemark verlässt man sich nicht auf die Angaben des SSI, sondern arbeitet lediglich mit eigenen Zahlen.

„Wir bemessen unsere Vorsorge anhand derer, die primär an Covid-19 erkrankt sind. Bei täglichen regionalen Treffen und unseren häufigen Zusammenkünften unseres Spezialrates, in denen alle Krankenhausleitungen vertreten sind, ermitteln wir laufend die tatsächliche Belastung der Krankenhäuser“, so der Konzerndirektor der Region Süddänemark, Kurt Espersen, zum „Nordschleswiger“.

Er bestätigt zudem, dass auch in Süddänemark Patienten beispielsweise auf den Geburts- oder Psychiatriestationen sowie Covid-Infizierte, die aus einem anderen Grund, etwa wegen einer Fraktur, operiert werden müssen oder Herzprobleme haben, bei der Beurteilung, wie viele Betten durch Corona-Patienten belegt sind, nicht berücksichtigt werden.

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