Kriminalität

Menschenhandel: Zahl der Anzeigen stark gesunken

Menschenhandel: Zahl der Anzeigen stark gesunken

Menschenhandel: Zahl der Anzeigen stark gesunken

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die Polizei hat in den vergangenen Jahren immer weniger Personen wegen Menschenhandels angezeigt. Ein Experte glaubt nicht, dass die Kriminellen wirklich weniger geworden sind, sondern sieht den Fehler eher bei der Polizei.

In Dänemark hat es zuletzt immer weniger Anzeigen wegen Menschenhandels gegeben. Das zeigen Zahlen der Staatsanwaltschaft.

Demnach wurde seit 2014 gegen insgesamt 51 Personen Anzeige wegen Menschenhandels gestellt. Nur 12 der 51 Anzeigen sind aus den Jahren 2016 oder später. Im vergangenen Jahr wurde laut Reichspolizei gar nur eine einzige Person der Straftat bezichtigt.

Anders Lisborg, ehemaliger Mitarbeiter des Zentrums gegen Menschenhandel und Mitglied der Einsatzgruppe gegen Menschenhandel der Reichspolizei, meint nicht, dass dies gleichzeitig bedeute, dass es auch weniger Menschenhandel gibt. „Das hängt nicht unmittelbar zusammen. Du findest nur etwas, wenn du auch suchst. Wenn man sich allerdings nicht auf die Suche macht oder nicht die geeigneten Ressourcen hat, kann man auch nichts finden“, so Lisborg zum Gewerkschaftsblatt 3F.

Das Blatt hat die Reichspolizei gebeten, zu kommentieren und zu erklären, warum die Zahl der Anzeigen so stark gesunken ist – und ob der Einsatz der Polizei ausreicht. Eine Antwort auf die Frage ist laut Polizei nur schwer möglich, da das Nationale Ermittlungszentrum derzeit voll ausgelastet sei.

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