Pflegeheime

Politische Parteien stellen sich hinter die kommunalen Angestellten

Politische Parteien stellen sich hinter kommunale Angestellten

Politische Parteien stellen sich hinter Angestellte

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Ein dickes Bündel an Papier macht die Tagesordnung des Finanzausschusses aus. Dieser tagte am Dienstag und verabschiedete viele Anträge oder nahm Berichte zur Kenntnis. Foto: Paul Sehstedt

Stadtratsvertreter glauben daran, dass Problemfälle früh aufgedeckt werden. Mitarbeitern mit mangelndem Einfühlungsvermögen wird gekündigt.

Sechs der sieben Parteien, die im Apenrader Stadtrat vertreten sind, haben eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, die den kommunalen Angestellten den Rücken stärken soll. Unter dem Titel „Plejehjemmene bag facaden“ strahlte der Fernsehsender TV2 einen Dokumentarfilm, der teilweise mit versteckten Kameras gefilmt wurde, aus, der darstellte, dass Pflegeheimbewohner nicht fachgerecht behandelt werden. Seitdem herrscht in weiten Teilen der Bevölkerung der Eindruck, dass die unwürdigen Zustände in allen Heimen vorzufinden sind.

Um diesem Bild entgegenzuwirken schreiben die Parteien, sie seien davon überzeugt, dass in der Kommune Apenrade eine ähnliche Kultur nicht existiert und die kommunalen Angestellten die beste Fürsorge für alle Bürgergruppen leisten und für jeden Einzelnen nur das Beste wollen.

Im Anschluss an eine Finanzausschusssitzung fügte Bürgermeister Thomas Andresen (V) hinzu: „Unser dezentrales System wird die Problemfälle früh aufdecken, und durch unsere Personalvertreter können unsere Mitarbeiter auf Unregelmäßigkeiten, mit denen sie sich nicht identifizieren können, aufmerksam machen.“

Karsten Meyer Olesen, Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses, legte nach und sagte, dass eine Anstellung in der Kommune nicht mit einem Dauerzustand gleichzusetzen sei. „Im Laufe eines Jahres müssen wir Mitarbeitern kündigen, die sich nicht in unsere Kultur einleben können.“

Lediglich die Einheitsliste/Enhedslisten hielt sich von der Erklärung zurück. Auf Anfrage des „Nordschleswigers“, weshalb die Partei die gemeinsame Erklärung nicht unterstütze, sagte deren Stadtratsvertreter Jens Bundgaard Nielsen: „Wir bezweifeln den Langzeiteffekt dieser Erklärung. Unser Ausgangspunkt ist, dass die Bürger verstärkt eingebunden werden und selbst den Mitarbeitern direkt Anerkennung aussprechen. Eine gemeinsame Erklärung ist uns zu vage.“

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde um 15.50 Uhr um einen Kommentar von der Einheitsliste ergänzt.

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