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Erstmals grenzüberschreitend: Horst Hansen hilft beim Aale aussetzen

Horst Hansen hilft beim Aaleaussetzen

Horst Hansen hilft beim Aaleaussetzen

Lukas Scherz
Lukas Scherz
Kollund
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Horst Hansen auf seinem Angelkahn Foto: Karin Riggelsen

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Der Aalbestand in der Flensburger Förde soll wieder aufgebessert werden. Der Vorsitzende des Flensburger Fischereivereins hilft dabei und erklärt, was für eine wachsende Aalpopulation sonst noch hilfreich wäre.

Kurz vor Beginn der Veranstaltung legen noch die letzten Fischerkähne bei der Mole in Kollund an. Horst Hansen ist der Vorsitzende des Fischereivereins ins Flensburg und bereits seit 40 Jahren nebenberuflich als Fischer tätig.

Am Freitag war er einer der Fischerinnen und Fischer, die sich beim Aaleaussetzen von  Kollund aus beteiligt haben. Der 77-Jährige war nur mit seinem sechs Meter langen Boot dabei, weil sein größerer Kutter Probleme mit dem Motor hat.

Horst Hansen zeigt auf sein Boot. Foto: Karin Riggelsen

Zum ersten Mal beteiligen sich sowohl dänische als auch deutsche Fischer am Aaleaussetzen, erzählt uns der Vizebürgermeister von Sonderburg (Sønderborg), Stephan Kleinschmidt von der Schleswigschen Partei. „Wir freuen uns über die Initiative“, so der Politiker.

Horst Hansen vertritt eine ähnliche Meinung zu dem Projekt. „Das könnte man wiederholen“, sagt der Fischer.

Aale aussetzen allein reicht nicht

Dennoch gibt es in seinen Augen gerade auf der dänischen Seite der Förde ein Problem, das das Aalwachstum  beeinträchtigt.

Dort ist es momentan noch erlaubt, Muscheln aus der Förde zu fischen. Für die Aale sind diese Meerestiere jedoch eine wichtige Nahrungsquelle und dienen ihnen außerdem als Versteck vor Fressfeinden.

In Deutschland sei das Fischen der Muscheln bereits verboten, berichtet der Vereinsvorsitzende.

Die Jungaale in ihren Transportbehältern Foto: Lukas Scherz

2007 hat die EU eine Verordnung zum Auffüllen der Aalbestände erlassen. Wie die Veranstalter des Aalaussetzens in einer Pressemitteilung erklären, ist seit 2011 auch ein leichtes Wachstum der Population zu verzeichnen.

Als Folge der Verordnung wurden nun am Freitag in der Flensburger Förde insgesamt 120.000 Jungaale mit einem Gesamtwert von 33.000 Euro entlassen.

Dänische Fischer müssen die Kosten selbst tragen

Laut Horst Hansen wurden insgesamt 600 Kilogramm Jungaale von zwölf Booten, darunter auch die Fahrradfähre Rødsand, vor Kollund, Ekensund (Egernsund) und Wassersleben (Sosti) ausgesetzt.

Da zwei Drittel der Kosten von deutscher Seite getragen wurden, mussten die Fischer darauf achten, dass 200 Kilogramm auf der dänischen und 400 Kilo auf der deutschen Seite ausgesetzt wurden.

Die dänischen Fischereibetriebe mussten die Kosten für die Jungaale komplett selbst tragen, während die deutschen Fischerinnen und Fischer 60 Prozent der Kosten mit öffentlichen Mitteln, der Fischereiabgabe und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds decken konnten.

Nicht alle Aale kommen wieder in die Förde

Horst Hansen erklärt, dass jedoch bei Weitem nicht alle der 120.000 Aale in der Förde bleiben werden.

Seiner Meinung nach wäre es ein gutes Ergebnis, wenn ungefähr jeder vierte Aal es aus den Laichgebieten in der Sargassosee im Nordatlantik über den Golfstrom wieder zurück in das heimische Gewässer schaffen würde.

Horst Hansen beim Verladen der Aale in sein Boot Foto: Lukas Scherz

Nachdem alle Reden gehalten waren und sich jeder noch mal mit einem kleinen Aal-Snack stärken konnte, wurden die Fische in die einzelnen Kutter verladen.

Kurz darauf wurden sie auch schon in der Förde ausgesetzt, und am Ende des Tages ging es für die Fischerinnen und Fischer wieder in ihre Heimathäfen.

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