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Mehr Studienabbrecher nach Studienreform

Mehr Studienabbrecher nach Studienreform

Mehr Studienabbrecher nach Studienreform

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Erstsemester auf dem Immatrikulationsfest 2017 an der Universität Kopenhagen Foto: Sarah Christine Nørgaard/Ritzau Scanpix

Die Ausbildungsreformen der vergangenen Jahre an den dänischen Universitäten haben Folgen. Die Opposition sieht Handlungsbedarf.

Nach der Studienbeschleunigungsreform (fremdriftsreformen) von 2014 ist die Zahl der Studierenden, die ihr Studium aufgeben, von 29 auf 35 Prozent gestiegen. Wie das Forschungs- und Ausbildungsministerium mitteilt, hat die Reform die Studienzeit gestrafft. Doch hat sich im Vergleich zu der Zeit vor der Reform 2014 die Abbrecherzahl erhöht, berichtet die Zeitung Information und bezieht sich auf ein Schreiben des genannten Ministeriums.

Verschiedene Reformen der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass die jungen Leute öfter den Entschluss fassen, ihr Studium aufzugeben. Darauf weißt eine Untersuchung unter Studierenden der Medien- und Vermittlungswissenschaften der Universität Kopenhagen hin. Auch in technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen steigt die Abbrecherzahl; an der Dänischen Technischen Universität DTU lag sie im vergangenen Jahr bei 37 Prozent – die höchste Zahl, die die Universität je registrierte.

Bjarklev: Reformen abschaffen

Anders Bjarklev, Vorsitzender der Vereinigung dänischer Universitäten und Rektor der DTU, ist der Auffassung, dass sowohl die Beschleunigungsreform als auch die Ausbildungsgrenze (uddannelseloft) abgeschafft werden sollten. Die Ausbildungsgrenze verhindert, dass Studierende neue, gleichwertige Ausbildungen beginnen.

Ausbildungsminister Tommy Ahlers (Venstre) erkennt an, dass Studierende das Gefühl haben, dass die Politik sie begrenzt, verteidigt aber die Ausbildungsgrenze, die seiner Auffassung nach denjenigen eine Ausbildung ermöglicht, die noch keine haben.

Für den ausbildungspolitischen Sprecher der Volkssozialisten (SF), Jacob Mark, ist die gestiegene Abbrecherquote ein Warnung dafür, junge Leute nicht so stark unter Druck zu setzen.

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