Havnebyer Hafen

Eine Schraube ohne Ende

Eine Schraube ohne Ende

Eine Schraube ohne Ende

Tondern/Tønder
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Der Hafen in Havneby auf Röm muss auch weiterhin nur mit Einnahmen aus Fischerei und Fährbetrieb auskommen. Foto: Archivfoto

Das Projekt, den Havnebyer Hafen zu einem wichtigen Knotenpunkt für Wartungsarbeiten in der Offshore-Industrie zu machen, ist gescheitert. Der Hafen ist mit mehr als 40 Millionen Kronen verschuldet. Dennoch muss immer wieder Geld investiert werden. Eine Schraube ohne Ende

Der Tonderner Stadtrat hat eingesehen, dass der Havnebyer Hafen nie zu einem wichtigen Knotenpunkt für Wartungsarbeiten in der Offshore-Industrie werden wird. Dennoch muss die Kommune als Besitzer immer wieder viel Geld in den hoch verschuldeten Hafen investieren. Nun haben die Politiker auf ihrer jüngsten Sitzung für Reparatur eine Bürgschaft in Höhe von sechs Millionen Kronen gewähren müssen, damit der Hafen mehr Schulden machen kann.

Nur Kernbereiche im Blick

Vorstandsmitglied Preben Linnet (V) räumte ein, dass es mit dem Hafen eigentlich nur immer rückwärts und nicht vorwärts gehe. Es sei schwer, neue Kunden anzulocken. Daher konzentriere sich der Vorstand weiter auf die Kernbereiche Fähr- und Fischereihafen. Mit dem Einsatz der zweiten Röm-Sylt-Fähre im November würden die Einnahmen wenigstens steigen. Dem Hafen sei es aber nur möglich, zwei Millionen Kronen Schulden jährlich abzutragen, während Stillstand in der Weiterentwicklung herrsche.

Der frühere Hafenvorsitzende, Stadtratsmitglied Thomas Ørting Jørgensen von der Bürgerliste, gestand, ein großer Anhänger des Hafens zu sein. Das Offshore-Märchen sei aber ausgeträumt und der Bau eines Heliports ebenso. Nun hätte der Hafen Schulden in Höhe von mehr als 43 Millionen Kronen und weitere sechs Millionen Kronen kämen dazu.

Keine gesunde Finanzen

Zu behaupten, der Hafen hätte gesunde Finanzen,  sei nicht richtig. Sich nur auf Fischerei und Fährbetrieb zu konzentrieren, reiche nicht aus. Daher müsse man jetzt dem Hafen die Möglichkeiten geben, die er verdiene und vielleicht auch die jetzige Organisation mit einem siebenköpfigen Vorstand, einem Hafendirektor und drei Angestellten aufgeben. „Schon damit könnte eine Million Kronen gespart werden“, meinte er. Seinem Vorschlag, den Punkt zurück an den Ökonomieausschuss zu schicken, wurde nicht entsprochen.

„Der Hafen wird seine Schulden nie zurückbezahlen können. Es ist nicht ehrlich, auf diesem Kurs bei nur fünf Fischkuttern und zwei Fähren zu bleiben. So können wir nicht weiter machen, sondern müssen diskutieren, was wir eigentlich mit dem Hafen wollen“, versuchte Ørting Jørgensen seine Stadtratskollegen zu überzeugen. 

Keine Fatamorgana-Projekte mit der SP

Möglicherweise könne eine 2. Fähre von Röm nach List bei einem zehnjährigen Vertrag etwas abwerfen. „Wir müssen am Hafen festhalten. Doch Fatamorgana-Projekte wird die Schleswigsche Partei nicht unterstützen“, versicherte SP-Mitglied Jørgen Popp Petersen. 

Da auch eine Frist für Zuschüsse von Häfen innerhalb der EU naht, stimmte der Stadtrat der Bürgschaft zu.

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