Nordfriesland

Zu wenig Löschwasser: So wird jetzt Abhilfe geschaffen

Zu wenig Löschwasser: So wird jetzt Abhilfe geschaffen

Zu wenig Löschwasser: So wird jetzt Abhilfe geschaffen

Helmuth Möller/shz.de
Tönning
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Bei einem Großfeuer in Vollerwiek 2019 war ein Reetdachhaus niedergebrannt. Damals hatte die Feuerwehr bereits Probleme mit dem Wassermangel. Foto: Helmuth Möller/shz.de

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Die Feuerwehren des Amtes Eiderstedt und der Stadt Tönning arbeiten seit Jahren an einem Konzept, um die Löschwasser-Problematik zu beseitigen. Nun wurde eine Lösung vorgestellt.

Die Problematik ist seit Jahren bekannt und spitzt sich weiter zu: Durch lange, trockene Sommer sind in den vergangenen Jahren zunehmend Wasserstellen zur Löschwasserentnahme im Außenbereich von Eiderstedt versiegt oder haben schlicht nicht mehr ausreichend Wasser. Hinzu kommt, dass die Wasserleitungen der öffentlichen Trinkwasserversorgung, insbesondere in der touristischen Hochsaison, an seine Grenzen stoßen. Dadurch ist auch über die Hydranten keine ausreichende Versorgung mit Löschwasser gewährleistet.

Seit Jahren arbeiten die Wehrführung des Amtes Eiderstedt und jene der Stadt Tönning an einem Konzept zur Optimierung der Löschwasserversorgung. Die Idee: Die Beschaffung von zwei großen Tankfahrzeugen mit einer Kapazität von jeweils 12.000 Litern Wasser, die in Kating und Tetenbüll stationiert und auch von den dortigen Wehren eingesetzt werden sollen.

In der Gemeinderatssitzung Vollerwiek erläuterte Sven Jacobsen vom Amt Eiderstedt, der aktuell durch die Gemeinden tingelt, um Stimmen für das Konzept zu sammeln, wie das Ganze genau funktioniert. Im Falle eines Löscheinsatzes soll von den beiden Tankern das Wasser aus entfernt gelegenen Sielzügen oder leistungsfähigen Hydranten entnommen und zur Einsatzstelle verbracht werden. Für eine schnelle Löschwasseraufnahme seien beide Tanker mit sehr leistungsfähigen Saugpumpen ausgestattet, sodass eine Befüllung innerhalb weniger Minuten möglich sei. An der Einsatzstelle werde das angelieferte Wasser dann in mobile Faltbassins umgepumpt. Aus diesen entnehmen die Einsatzkräfte vor Ort das Wasser mit ihren Fahrzeugpumpen. ,,Das Konzept ist in der Umsetzung auf den Betrieb mit zwei Fahrzeugen im Pendelverkehr ausgelegt”, so der Fachbereichsleiter.

Tönning finanziert ein Fahrzeug in Eigenregie

Die Stadt Tönning wird ihrerseits in Eigenregie die Finanzierung eines Fahrzeuges und eines Einstellplatzes vornehmen. Die Gemeinden Katharinenheerd, Tetenbüll, Poppenbüll, Osterhever, Westerhever, Vollerwiek, Welt, Kirchspiel Garding und die Stadt Garding würden das zweite Fahrzeug sowie den Einstellplatz dafür finanzieren. Für das Fahrzeug, das in Tetenbüll stationiert wird, werden 320.000 Euro veranschlagt. Hinzu kämen Kosten von 80.000 Euro für eine Fahrzeughalle. Die Ausschreibung soll im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen. Für Umsetzung und dauerhaften Betrieb müssen die beteiligten Gemeinden einen öffentlich-rechtlichen Vertrag schließen. Die Gemeinde Vollerwiek beteiligt sich mit 27.000 Euro an der Umsetzung.

Ganz gelöst ist das Löschwasserproblem damit aber noch nicht. So müssen zehn Löschwasserstellen auf Eiderstedt hergerichtet und betriebsbereit gehalten werden, – auch muss die ständige Zufahrt dorthin gesichert sein. Je Entnahmestelle fallen dafür jährliche Kosten von 5000 Euro an. Wie diese Gesamtkosten von jährlich 50.000 Euro aufgeteilt werden soll, wird derzeit noch ermittelt, teilt das Amt mit.

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