Schleswig-Holstein

Waldsterben: Forstminister Schwarz sieht SH auf dem richtigen Weg

Waldsterben: Forstminister Schwarz sieht SH auf dem richtigen Weg

Waldsterben: Forstminister sieht SH auf dem richtigen Weg

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Flensburg/Flensborg
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Schleswig-Holstein verfolgt das Ziel, den Waldanteil im Land auf 12 Prozent zu erhöhen. Foto: Matthias Bein

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Der Waldzustandsbericht 2022 zeigt, dass der Gesundheitszustand der heimischen Wälder nicht schlechter geworden ist. Einige Negativtrends konnten gestoppt werden.

Der Gesundheitszustand der schleswig-holsteinischen Wälder hat sich trotz mehrerer Trockenjahre und Sturmschäden gegenüber dem Vorjahr nicht verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt der Waldzustandsbericht 2022, den Forstminister Werner Schwarz am Montag in Kiel vorgestellt hat.

Verlichtungswerte der Eiche haben sich verschlechtert

Der Gesundheitszustand der Waldbäume spiegelt sich in den mittel- und langfristigen Durchschnittswerten für die Kronenverlichtung, für den Anteil starker Schäden und für die Absterberate wider. Mit 20 Prozent bleibt die Kronenverlichtung für den Gesamtwald in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorjahr unverändert. 

Bei der Buche blieben die Verlichtungswerte fast konstant, während sich die Werte bei den Eichen leicht verschlechterten. Einen leichten Anstieg der Kronenverlichtung gab es auch bei jüngeren Fichten, bei älteren Bäumen zeigte sich hingegen keine Veränderung zum Vorjahr.

Die Verlichtungswerte der anderen Laub- und Nadelbäume gingen zurück. Nachdem der Anteil stark geschädigter Waldfläche im Jahr 2019 und 2020 stark angestiegen war, ist der Wert in diesem Jahr weiter rückläufig und liegt bei 2,3 Prozent.

Winterstürme sorgten für mehr Schadholz in den Wäldern

Aufgrund der Wintersturmserie „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“, die im Februar 2022 über Schleswig-Holstein zog, ist der Anteil der als Schadholz entnommenen Bäume (Ausfallrate) mit 1,9 Prozent in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch.

Eschen besonders gefährdet

Nach wie vor stellt das Eschentriebsterben eine Gefährdung der Bestände dar: Die mittlere Kronenverlichtung ist zwar leicht rückläufig und liegt bei 37 Prozent, dennoch beträgt die Ausfallrate bei den Eschen 27 Prozent.

Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren ist hingegen bei der Sitkafichte festzustellen. Die mittlere Kronenverlichtung ist 2022 auf einen Wert von 31 Prozent gesunken.

Waldanteil in Schlesweig-Holstein soll steigen

„Unsere Wälder sind mit all ihren wichtigen Funktionen von herausragender Bedeutung für Schleswig-Holstein. Sie erbringen Nutz-, Schutz und Erholungsfunktionen. Diese gilt es zu erhalten“, sagt Schwarz.

Daher werde es immer wichtiger, sogenannte Klimawälder anzupflanzen, die viele unterschiedliche Baumarten enthalten und gegen Wetterextreme resistenter sind.

„Hier muss auch Raum für neue Aufforstungsversuche sein, um das Baumartenspektrum zu erweitern“, sagte der Minister. Ziel sei es, auf wissenschaftlicher Basis, klimaresiliente Baumarten für die Zukunft zu bestimmen und die Wälder so fit zu machen, dass sie auch für kommende Generationen all ihre vielfältigen Funktionen erfüllen können.

Schleswig-Holstein verfolgt weiterhin das ambitionierte Ziel, den Waldanteil im Land auf 12 Prozent zu erhöhen.

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