Südschleswig

Strand von Wassersleben bekommt zwei Notrufsäulen

Strand von Wassersleben bekommt zwei Notrufsäulen

Strand von Wassersleben bekommt zwei Notrufsäulen

Antje Walther/shz.de
Harrislee
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So sieht die Notrufsäule am Flensburger Ostseebad aus. Foto: Antje Walther/shz.de

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Harrislee stellt die Mittel für Notrufsäulen bereit, die Björn-Steiger-Stiftung führt aus und gewährt Zuschüsse. Die DLRG hält die Gefahrenlage zwar hier für überschaubar, nennt aber auch eine unterschätzte Gefahr.

Ab Juni soll die Wachstation am Strand von Wassersleben wieder von der DLRG besetzt werden – bei gutem Wetter, sagt Jonas Wittmaack, Sprecher der Harrisleer DLRG. In den Sommerferien stünden die Lebensretter jeden Tag für die Sicherheit der Badegäste zur Verfügung.

Noch mehr Sicherheit kommt: Zwei Notrufsäulen am Wasserslebener Strand sollen mit Beginn der Saison, aber spätestens bis Mitte Juni installiert werden, kündigt Martin Ellermann an. Der Harrisleer Bürgermeister berichtet, dass die vorbereitenden Abstimmungen mit der ausführenden Björn-Steiger-Stiftung und der Harrisleer DLRG in vollem Gange seien.

Die Björn-Steiger-Stiftung kooperiert seit 2020 mit dem Landesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), um Menschen vor dem Tod durch Ertrinken zu retten.

Neues Badesicherheits- und Wasserrettungsgesetz von 2020

In der Vorlage für die Beschlussfassung durch die Kommunalpolitik verweist die Gemeinde auf das neue Badesicherheits- und Wasserrettungsgesetz vom Juli 2020. Demnach müssen Retter in das Alarmierungsnetzwerk der Leitstelle eingebunden werden.

Das wäre durch die von der Stiftung entwickelten Notrufsäulen gegeben. Auf der Website der DLRG wird die Funktionsweise beschrieben: „Wird eine kritische Situation erkannt, kann man mit einem Knopfdruck direkt die Rettungsleitstelle erreichen, der Standort wird dabei automatisch durch ein GPS-Signal übermittelt.“ Die Leitstelle würde dann DLRG oder die nächst gelegenen Einsatzkräfte in Gang setzen.

Als Vorteile zählt die Gemeinde die Möglichkeit des Notrufs auf, auch dann, wenn die DLRG nicht im Dienst ist sowie außerhalb der Saison. Damit können auch beispielsweise Spaziergänger im Notfall einen Notruf absetzen. Wertvolle Zeit würde zudem gewonnen mit der präzisen Übermittlung des Standorts durch GPS.

Nicht zuletzt seien die Notrufsäulen dank „Edelstahlummantelung vor Vandalismus geschützt und salzwasserresistent“ und könnten „durch Solarpanels autark und ohne Erdkabel betrieben werden“, wirbt die Gemeinde.

DLRG: Schnelle Hilfe und Gefahr ablandigen Windes

Die schnelle Hilfe dank der Säulen sieht auch Jonas Wittmaack von der DLRG Harrislee als einen der klaren Vorteile an, besonders dann, wenn die Wachstation nicht besetzt sei. „An anderen Standorten hat sich diese Technik bereits bewährt.“

Die Gefahr für die Badegäste in Wassersleben schätzt der DLRG-Sprecher als „überschaubar“ ein wegen des flachen Strandes und weniger Muscheln „im Stehbereich“. Einsätze für ihn und die anderen Retter der DLRG gab es überwiegend durch abtreibende Stand-up Paddler und Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Badegäste unterschätzten häufig den ablandigen Wind als Gefahr, mahnt Wittmaack.

Kosten: 17.000 Euro plus jährlich 1200 Euro zur Wartung

Die zuständigen Gremien der Gemeinde Harrislee stimmten der Beschaffung und Installation zweier Notrufsäulen am Strandbad Wassersleben zu. Sie genehmigten ebenfalls die Bereitstellung der Mittel von 17.000 Euro für die Anschaffung und 1200 Euro ab dem Haushaltsjahr 2024 für die Unterhaltung der Notrufsäulen. Für die Platzierung würden Vertreter der Stiftung eigens aus Baden-Württemberg anreisen. Die Björn-Steiger-Stiftung beteiligt sich zudem mit einem Zuschuss von 30 Prozent.

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