Energiewende

Stadtwerke benennen Kosten für klimaneutrale Fernwärme bis 2035

Stadtwerke benennen Kosten für klimaneutrale Fernwärme bis 2035

Stadtwerke benennen Kosten für klimaneutrale Fernwärme

Ove Jensen/SHZ
Flensburg/Flensborg
Zuletzt aktualisiert um:
Die Stadtwerke in Flensburg erzeugen die Energie für die Fernwärme bisher aus Kohle und Gas. Foto: Marcus Dewanger/SHZ

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Schon in fünf Jahren soll die Fernwärme für Flensburg zur Hälfte aus erneuerbaren Energien stammen. Ab 2035 sollen die Stadtwerke klimaneutral sein. Die Kosten für die Transformation sind beträchtlich.

Großewärmepumpen statt Gas- und Kohlekessel: So wollen die Stadtwerke Flensburg das Ziel erreichen, das von der Ratsversammlung vorgegeben ist: Ab 2035 soll das Fernwärmenetz, an das fast alle Haushalte in der Stadt angeschlossen sind, vollständig aus erneuerbaren Energien gespeist werden.

Jetzt gibt es erstmals belastbare Angaben zu den Kosten. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat einen entsprechenden Transformationsplan (Trafo-Plan) beschlossen. Darin ist von Investitionen in Höhe von rund 400 Millionen Euro die Rede: 353 Millionen für den Umbau der Energieerzeugung, 53 Millionen Euro für das Leitungsnetz. Dabei handelt es sich um Kosten „aus heutiger Sicht“, sie können also auch noch steigen.

Rechnerisch bedeutet die Summe rund 8000 Euro pro Haushalt. Offen ist, inwieweit diese Investitionen über den Fernwärme-Preis auf die Kunden umgelegt werden und welche Ausgaben über Zuschüsse ausgeglichen werden.

Der Trafo-Plan soll nun Grundlage sein, um Fördermittel des Bundes zu beantragen. Ob die Umstellung für die Bürger im Vergleich zum längeren Festhalten an Kohle und Gas teurer wird, hängt zudem auch von der Entwicklung der Energiepreise ab.

Flensburg für Erdwärme ungeeignet

Die Hoffnung, künftig bis zu einem Viertel der Fernwärme aus Geothermie (Erdwärme) zu erzeugen, hatte sich kürzlich zerschlagen. Untersuchungen des dänischen Geothermie-Unternehmens Innargi haben ergeben, dass der Flensburger Untergrund dafür nach gegenwärtigem Stand der Technik zu wenig Potenzial hat.

Am 1. Dezember 2022 hatte die Ratsversammlung einstimmig beschlossen, dass die Umstellung zur Klimaneutralität bis 2035 abgeschlossen sein soll. Die Kommunalpolitik folgte damit der Forderung eines erfolgreichen Bürgerbegehrens. Die Mitglieder der Initiative „Klimabegehren“ hatten mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt.

Demnach sollen die Stadtwerke in ihrer Energieerzeugung ab 2028 nur noch maximal 50 Prozent der CO2-Menge von 2019 ausstoßen, ab 2032 noch 25 Prozent und und ab 2035 gar kein CO2 mehr.

Mehr lesen