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Stadtrundgang: Diese fünf Kappelner Highlights muss man gesehen haben

Stadtrundgang: Diese fünf Kappelner Highlights muss man gesehen haben

Diese fünf Kappelner Highlights muss man gesehen haben

Stephan Schaar/shz.de
Kappeln
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Vom alten Brückenkopf in Kappeln Ellenberg hat man den besten Blick auf Kappeln und seine Sehenswürdigkeiten. Foto: Stephan Schaar/shz.de

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Kappeln hat einige schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ob Feriengast oder Einheimischer, wer diese fünf typischen Orte nicht kennt, der war nicht wirklich in Kappeln.

Kappeln ist schon lange keine Fischerdorf mehr und auch keine Marine-Stadt. Inzwischen kommen die Menschen vor allem nach Kappeln, um sich im Urlaub zu erholen, die Schlei und die nahe Ostsee zu genießen und durch die Gassen der Schleistadt zu bummeln. Dabei gibt es einiges zu entdecken und zu lernen. Wir waren mit Stadtführerin Christiane Spiedt in Kappeln unterwegs und haben die fünf Highlights zusammengestellt, die jeder Besucher und auch jeder Kappelner kennen sollte.

Die Mühle „Amanda“ und das historische Sägewerk

Eines der Wahrzeichen von Kappeln ist die 1888 nach holländischer Bauart errichtete Mühle „Amanda“, in der noch bis 1967 Korn gemahlen wurde. Mit ihren 32 Metern ist sie die höchste Mühle Schleswig-Holsteins und auch die Kombination aus Mahl- und Sägemühle ist einzigartig im Land. Zur Mühle gehört auch ein historisches Sägewerk, in dem man zusehen kann, wie Bäume vor 100 Jahren zu Brettern, Balken und Latten verarbeitet wurden. Von der Mühlengalerie hat man zudem einen der schönsten Ausblicke der Stadt und neben einem Trauzimmer gibt es im Inneren der Mühle auch die Touristen-Information sowie einen Ausstellungsraum, in dem an einem Modell die Funktion des Kappelner Heringszauns erklärt wird.

Hafen und Heringszaun

Ob als Angler beim Heringsfang, für eine Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe, zum entspannten Bummeln oder zum Schlemmen in den zahlreichen Restaurants – wer in Kappeln ist, kommt am Hafen nicht vorbei. „Besonders schön finde ich die Fischer-Figur neben der Brücke“, sagt Stadtführerin Christiane Spiedt. „Auf der gegenüberliegenden Seite steht seine Frau Elli und ruft ihn. In der Hand hat sie eine Bratpfanne und man ist sich nicht einig, ob die Pfanne für die Fische ist, oder ob sie damit ihrem Mann eins überziehen will, weil er wieder nicht hört“, erzählt sie. Zwischen den beiden Schleiufern ist der teilweise erneuerte Heringszaun zu sehen, der ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt und der letzte funktionstüchtige seiner Art in Europa ist. Er soll seit über 500 Jahren dort stehen und nur einer von ehemals über 40 Zäunen in der Schlei sein.

Schleibrücke und Brückenkopf in Ellenberg

Seit gut 20 Jahren führt die Klappbrücke von Kappeln über die Schlei nach Ellenberg. An dieser Stelle stand zuvor seit den 1920er-Jahren eine stählerne Drehbrücke, die wiederum eine Ponton-Brücke aus dem 19. Jahrhundert ersetzt hatte. „Wer sich für die Geschichte der Schleibrücke interessiert, dem kann ich nur empfehlen, das Brückenwärter-Haus zu besuchen. Dort gibt es eine interessante kleine Ausstellung“, sagt Christiane Spiedt. Am ehemaligen Brückenkopf in Kappeln Ellenberg erinnert der goldene Albatros, die Gallionsfigur der „Gorch Fock“, an die Marine-Tradition der Stadt. Von hier hat man einen großartigen Blick auf das Hafen-Panorama von Kappeln und kann auch mit Hilfe des „Kappelner Bilderrahmens“ seine eigene Postkarte knipsen. Von hier sieht man auch die markanten drei Schornsteine mit den Buchstaben „AAL“. Sie gehören zur Fischräucherei Föh, die dort seit Generationen ihre Fischspezialitäten mit echtem Rauch veredelt.

Die St. Nikolai-Kirche und der heilige Christophorus 

Der Name der Stadt Kappeln soll von dem Wort Kapelle stammen, denn schon vor dem Bau der spätbarocken St. Nikolai-Kirche im 18. Jahrhundert stand dort ein Gotteshaus. „Von hier oben haben die Frauen ihre Fischer beim Auslaufen zugewunken und auf ihre Heimkehr gehofft. Deshalb heißt die Straße hinter der Kirche auch „Kehrwieder“. Das heißt zwar eigentlich „Sackgasse“, aber die Erklärung mit den sehnsuchtsvollen Abschieden gefällt mir besser. Von hier hat man heute noch einen schönen Blick auf die Schlei“, sagt Christiane Spiedt. In der Kirche sei besonders der Gudewerdt-Altar sehenswert.

Als Windfahne steht auf dem Kirchturm der heilige Christophorus mit dem Jesuskind auf der Schulter. „Der Legende nach, hat der Riese Christophorus die Menschen früher über die Schlei gebracht. Und eines Tages hat er auch das Jesuskind durch das Wasser getragen, mit der Weltkugel in der Hand. Aber es gibt auch andere Orte, die das für sich beanspruchen“, erzählt sie augenzwinkernd. Aber der heilige Christophorus hat für Kappeln eine große Bedeutung und ist auch im Stadtwappen und überall in der Stadt zu finden. „Besonders schön finde ich den Christophorus am Brunnen in der Ladenstraße“, meint Spiedt.

Lindenallee und Kleingärten

Wer dem Trubel der Innenstadt entfliehen möchte und etwas Ruhe und Besinnung sucht, findet dies auf dem zentral gelegenen Friedhof mit seiner Lindenallee. Ein Spaziergang unter den uralten Bäumen ist das perfekte Kontrastprogramm zur quirligen Innenstadt. Sehenswert ist auch die dahinter liegende Kleingartenanlage. „Kappeln hat den ersten und ältesten Kleingärtner-Verein Deutschlands, der wurde schon 1814 geründet“, erzählt Spiedt. Nicht weit entfernt ist dann auch das Kappelner Rathaus, dass 1869 als Realschule errichtet wurde und als das bedeutendste Bauwerk des 19. Jahrhunderts in Kappeln gilt. Auch lohnt es sich, etwas abseits des Hafens und der Ladenstraße durch die kleinen Gassen zu stromern und einfach das Flair der historischen Kleinstadt zu genießen.

Christiane Spiedt und ihre Kollegen bieten Stadtführungen in Kappeln und Arnis von Mai bis Oktober und zu verschiedenen Themen an. Auch eine Führung aus den Spuren des „Landarztes“ ist dabei. Weitere Informationen und Kontakte sind auf der Website www.ostseefjordschlei.de zu finden.

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